Das wird nicht funktionieren (Allgemein)

Kuddel, Samstag, 20.01.2007, 15:27 (vor 6336 Tagen) @ Marianne

Das SMTS Konzept habe ich an unsere Technikerin in unserer Bürgerinitiative zur Prüfung gemailt, wenn sie es auch für gut befindet werden wir es dem Nova Institut zur Prüfung schicken und verlangen daß es umgesetzt wird. Vielleicht sind wir die erste Gemeinde die es durchführt.

Hallo Marianne !

Das Konzept wird leider nicht "einfach so" umsetzbar sein.
Es basiert auf einigen (unrealistischen) Voraussetzungen, wie z.B.
Zitat: "Die Voraussetzungen, auf denen die Rechnung basiert, müssen aber gelten. Das sind optische Sicht, vernachlässigbare Dämpfung zwischen Sender und Empfänger".
Das heißt:=> Jeder der telefonieren möchte, müßte Sichtverbindung zum Sendemast haben. Versperrt ein Haus die Sicht auf den Mast, ist es vorbei mit Telefonieren.

Frequenzen:
Der nächste Problempunkt ist der Verfügbarkeit von Frequenzen. Wenn ich mit einer "Makrozelle", also einem riesigen Funkmast mit großem Flächen-Einzugsbereich arbeite, so müssten folglich sämtliche Gespräche auf einmal von dieser einen Basistation bedient werden. Dazu benötigt es aber ein großes Frequenzspektrum, welches verfügbar sein muß. Gerade aus diesem Grund (Frequenzmangel) hat man bei UMTS die Zellen verkleinert, damit die Reichweite klein wird, und die (teuren) Frequenzen spätestens in der übernächsten Kleinzelle wiederverwendet werden können.

Infrastrukturkosten:
Das Konzept schlägt vor, in jeder Straße zig Empfangsstationen aufzubauen, damit die Handy's mit kleiner Leistung und wenigen Metern Reichweite arbeiten können. Das würde einen Netzaufbau immens teuer machen. Quasi an jeder Strassenlaterne müßte ein Empfänger angebracht werden. Das würde schon in einer kleinen Ortschaft zig-Millionen Kosten verursachen. Da könnte man genauso gut (mit geringeren Kosten) an jeder Strassenlaterne ein öffentliches Telefon aufstellen und sich den Sendemast ganz sparen.

Mobilfunk-Hardware:
Die passenden Geräte müßten erst entwickelt werden. Zuvor müßte sich das Konzept überhaupt als tragfähig erweisen, sonst würde keine Industrie hunderte von Millionen für die Geräteentwicklung ausgeben.

Zeitlicher Rahmen:
Selbst wenn das Konzept tragfähig wäre und auch die politischen und wirtschaftlichen Probleme gelöst wären, so würde eine Realisierung/ Umsetzung > 10 Jahre erfordern. Zum Vergleich: Die UMTS Entwicklung startete vor etwa 10 Jahren.

Finanzierung:
Das Konzept müßte Europaweit-, wenn nicht gar Weltweit eingeführt werden, sonst würden sich die Investitionen niemals rechnen. Es sei denn, jeder Bürger ihres Städtchens wäre bereit, 10.000 Euro für ein Handy auszugeben und Gesprächsgebühren von 10 Euro/Minute zu bezahlen.

K

Tags:
Analyse, UMTS, Makrozelle


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