Katastrophenwahn und "Bio"-Mythos - Antwort Teil 2 (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Dienstag, 07.10.2008, 15:13 (vor 5913 Tagen) @ AnKa

Fortsetzung von Teil 1

Es soll darüber hinaus ein positives Image des Produktes in möglichst breiten Gesellschafsschichten positioniert werden.

Ein aktuelles Beispiel in den Reihen der Mobilfunkkritiker stellen meiner Ansicht nach die Internet Zeitschriften und die Homepage des Herrn Charles Claessens dar. Dort können sie die Funktion eines Werbestudios ideal studieren. Ziel eines Werbestudios ist der Durchsatz. Egal welches Produkt. Zwischen Messtechnik, diversen Aufklebern und Beratung bekommt der Betroffene ein Sammelsurium an positiven Produkteigenschaften. Nach dem Motto, irgendwas wird schon funktionieren.

Die von Ihnen zitierten Herren sind nun als Vortragende in der Großindustrie unterwegs:

„Wo wir bereits Vorträge hielten (Auswahl):
Allianz Umweltstiftung, Bayerisches Staatsministerium für Umweltfragen, BASF, Bundesministerium für Umwelt, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Bündnis 90/ Die Grünen, Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend, Christlich Demokratische Union (CDU), DChristlich Soziale Union (CSU), Daimler Chrysler, Degussa, Deutsches Atomforum, die tageszeitung (taz), Dräger-Stiftung, Duales System Deutschland (Der Grüne Punkt), e.on, Esso Deutschland, Fördergemeinschaft nachhaltige Landwirtschaft, Freie Demokratische Partei (FDP), Friedrich Naumann Stiftung, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Hanns-Seidel-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Industrieverband Agrar, Industrieverband Steine und Erden, International Fur Trade Federation, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Jüdisches Museum Berlin, Literaturhaus München, Millenniumtage Kassel, Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg, MSD Sharp & Dome, Radio Free Europe / Radio Liberty (Prag), Schweisfurth-Stiftung, Siemens Forum, Sparda Bank, Stasi-Museum Berlin, Stiftung Mitarbeit, Tenovis, Universität Bielefeld, Universität de Fribourg et Berne, Universität Mainz, Vattenfall Europe, Verband der Kunststofferzeugenden Industrie, Werkstatt Deutschland, Zeppelin University Friedrichshafen,…“

Was hat das nun mit Marketing zu tun? Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden für eine Fabrik arbeiten, die Landmienen herstellt. In der Bevölkerung hat sich nun das Image eingebürgert, dass es nicht jeder gut findet, wenn Kinder unfreiwillig nach den Kriegshandlungen die restlichen Landmienen räumen müssen (Bumm!). Dadurch könnten vielleicht Ihnen, Herr/Frau Anka, Zweifel am Sinn ihrer Tätigkeit kommen! Vielleicht entdecken Sie ja auch bei sich ein Herz für Kinder. Im übertragenen Sinne kommen dann diese beiden Spaßvögel in Ihr Unternehmen und stellen irgendwelche absurden Behauptungen auf, dass auch Sie der Meinung sind: „Jeder der auf so eine Miene läuft, ist selber schuld. Die sollen doch mit leeren Cola Flaschen spielen!“

Dieses Beispiel ist überspitzt und soll nur auf den Mechanismus dieses Marketing-Konzeptes hinweisen. Schauen Sie sich die Firmen an und überlegen, welchen Vorteil die Firmen von solchen Vorträgen haben. Für die Spaßthesen über Präsident Bush kommen direkt die Allianz und die Sparda Bank in Betracht („Laissez-faire-Liberalismus“).


Thema Ertrag von Bio Lebensmittel:

Ich habe sofort zwei Quellen gefunden bei denen der Bio Ertrag pro Hektar als nahezu ebenbürtig beziffert wird:

FAT-Berichte Nr. 639, Herausgeber: Agroscope FAT Tänikon, Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), CH-8356 Ettenhausen.

„• Der zeitweise Verzicht auf den Pflug ist im Biolandbau gut möglich. Die Beikrautflora lässt sich mittels Hacken und Striegeln in Verbindung mit einer Unkrautkur vor der Saat zufrieden stellend regulieren.
• Zwischen den Bestellverfahren zeigten sich bei vergleichbarer Düngung beim Mais und bei der Gerste keine Ertragsunterschiede. Der Weizen schnitt bei BIO zirka 15 % schlechter ab, wobei sich vermutlich die Sorte Titlis für große Reihenweiten weniger gut eignet.“

LFL Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
[image]

Bei Bodenfrüchten, die in vergleichbaren Mengen angebaut werden, sind auch die Erträge in etwa gleich groß (Ackerbohnen, Futtererbsen, eingeschränkt auch Sommergerste und Roggen).

Das ist auch logisch, da der Ertrag in der intensiven Landwirtschaft (auch Ökolandbau kann intensiv betrieben werden) hauptsächlich von der Düngung und der Wasserversorgung abhängt. Der Ökolandbau hat zudem den Vorteil, dass durch Zersetzung von biologischem Dünger, der Boden eine höhere Speicherfähigkeit für Wasser aufweist, wenn in einem Jahr wenig Niederschläge vorkommen. Die „Vorteile“ der Pestizide im herkömmlichen Landbau werden durch eine vernünftige Mischkultur und Fruchtfolge ausgeglichen.

Die Vorteile der Nachhaltigkeit im ökologischen Landbau, glaube ich, sind unbestritten.

Bitte weiterlesen bei Teil 3


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