Cora: Objektive Wertung von Mobilfunkreviews durch Laien (Allgemein)
Wenn fachliche Laien Mobilfunkstudien beurteilen, spielen subjektive persönliche Empfindungen, Vorurteile und Interessen häufig eine dominierende Rolle. Solche Bewertungen, wie sie von Anti-Mobilfunk-Vereinen wie Diagnose-Funk, Bürgerwelle oder Gigaherz vorgenommen werden, sind für Ratsuchende gehaltlos (Beispiel).
Für eine objektive systematische und damit gehaltvolle Bewertung muss das Rad freilich nicht erst erfunden werden, denn dafür gibt es Hilfsmittel. Eines dieser Hilfsmittel für Laien ist, wie die Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation (FSM) mitteilt, das "Cora"-Schema der Risikokommunikation: Communicating Health Risk Assessments to the general public. Es wurde im Rahmen der COST-Aktion BM070,4 2011/2012 entwickelt und wird in dem Beitrag Supporting non-experts in judging the credibility of risk assessments detailliert vorgestellt (PDF, 7 Seiten, englisch). Eine englische Kurzbeschreibung gibt es <hier>.
Das Schema kann von jedermann dazu benutzt werden, um vorgelegte Risikobewertungen systematisch auf Glaubwürdigkeit hin zu beurteilen. Es geht dabei nicht um die fachliche Qualität des Inhalts, dazu fehlt Laien die Kompetenz, sondern nicht weniger bedeutsame formale Parameter einer Studie, etwa wer der Auftraggeber ist, wer die Studie verfasst hat, wie bei der Auswahl der Literaturquellen vorgegangen und wie die Literatur bewertet wurde. Wie so eine Beurteilung konkret aussieht ist am Beispiel ICNIRP zu sehen.
Hintergrund
Die wichtigsten Fachbegriffe biologischer Mobilfunkstudien
Mobilfunkstudien: Bewertung der Ergebnisse durch Laien
Leitfaden zur praxisorientierten Beurteilung von wissenschaftlichen Berichten über Studienergebnisse
Leitfaden zur Beurteilung von Zeitungsartikeln über Studienergebnisse
Die Qualität wissenschaftlicher Arbeiten: Eine Bewertungshilfe für Journalisten
[Admin: Im Titel -studien gegen -reviews ersetzt, 15.06.2017]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –