EMF-Portal: Versiegende Mobilfunkdebatte sperrte Geldfluss (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 10.07.2018, 15:56 (vor 2328 Tagen) @ H. Lamarr

Die (vorläufige) Aufgabe der Berichterstattung über Mobilfunkstudien ist die Fortsetzung einer Entwicklung in Deutschland, die 2009 begonnen hat:

2009 Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) löst sich auf, WIK führt Teile davon fort
2014 WIKs EMF-Aktivitäten (EMF Brief) werden eingestellt
2016 Informationszentrum Mobilfunk (IZMF, Berlin) löst sich auf
2018 – EMF-Portal berichtet nur noch über NF-Studien

Der Trend ist offenkundig: Weder die Industrie noch der Staat sehen in den verblieben Resten der deutschen Mobilfunkgegnerei eine nennenswerte gesellschaftliche Gefahr, gegen die Maßnahmen erforderlich sind. Die bislang eingesetzten finanziellen Mittel zur Bekämpfung der Desinformation, die organisierte Mobilfunkgegner verbreiten, zeigten keine nennenswerte Rendite mehr und können deshalb umgeplant werden, jetzt z.B. in die Risikokommunikation des noch lebendigen Schlachtfeldes "Strom".

Wie auf dieser Seite des EMF-Portals nachzulesen ist, wurde der Studiendatenbank der RWTH Aachen tatsächlich der Geldhahn zugedreht, weil die Mobilfunkdebatte in Deutschland in Richtung Bedeutungslosigkeit abgerutscht ist. Die Kernsätze lauten:

Da in Deutschland aber die Debatte um die elektromagnetischen Felder im Hochfrequenz-Bereich, z.B. durch die Handy-Nutzung, stark abgenommen hat, stehen uns leider nicht mehr die gleichen finanziellen Mittel zur Verfügung wie in den vergangenen Jahren. Wir mussten die Neuaufnahme von Artikeln aus dem Hochfrequenz-Bereich deswegen zunächst beenden ...

Der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk wollte mit einer eigenen vorsortierten Studiendatenbank (EMF-Data) die Gunst der Stunde nutzen und sich so ein tendenziöses Informationsmonopol über den Stand des EMF-Wissens verschaffen. Dieser Plan ist jetzt mit der Wiederaufnahme des Vollbetriebs durch das EMF-Portal gescheitert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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