Elektrosmog-Report biedert sich Franz Adlkofer an (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 12.09.2014, 00:56 (vor 3724 Tagen) @ H. Lamarr

Nach diesem Einstieg schreibt Adlkofer ein langes Vorwort (August 2014), um dann endlich zu seiner Studienkritik an Layer et al. [PDF, 8 Seiten] zu kommen.

Der Elektrosmog-Report hat in seiner September-Ausgabe die Gelegenheit wahrgenommen, sich mit einem Kommentar wieder einmal als Sprachrohr von Franz Adlkofer verdient zu machen. Obwohl der Kommentar erschreckend unqualifiziert ist, wird er in der Szene verbreitet, z.B. hier. Ich habe mir erlaubt, den "kritischen Kommentar" meinerseits kritisch zu sehen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte einen Forschungsauftrag an ein Labor der TU Darmstadt vergeben, um angeblich die REFLEX-Studie zu überprüfen (s. auch ElektrosmogReport 8/13).

Das fängt ja schon gut an: Die Einschränkung "angeblich" ist falsch, denn sie bedeutet unabsichtlich, dass der Auftrag des BfS tatsächlich z.B. der Überprüfung der Salford-Studie gegolten haben könnte. Was die Verfasserin des Kommentars (mutmaßlich Isabel Wilke) wirklich sagen wollte, sie weiß es vermutlich selber nicht so ganz genau.

Prof. Franz Adlkofer, der Koordinator des REFLEX-Projektes, überschreibt seinen kritischen Kommentar mit „Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zur Widerlegung der Ergebnisse des REFLEX-Projektes“.

Stimmt, endlich sagt das mal jemand klar und deutlich.

Auf 8 Seiten zeigt Prof. Adlkofer gravierende Schwachstellen auf die auf mangelhafter Planung, Durchführung und Auswertung beruhen.

Richtigstellung: "... die aus Sicht des Ex-Tabaklobbyisten auf mangelhafter Planung, Durchführung und Auswertung beruhen."

Dies muß einerseits durch mangelnde Fertigkeiten und andererseits gezielte Manipulationen erklärt werden – sowohl im Umgang mit Laborgeräten und dem zu untersuchenden Material als auch in der Wahl der richtigen Methoden, Berechnungen und Bewertungen.

Nein, dies "muss" nicht so erklärt werden, sondern ein einziger, Franz Adlkofer, erklärt es so. Und warum sich die Verfasserin an "der Wahl der richtigen Methoden, Berechnungen und Bewertungen" stört, das muss sie uns erst noch erklären.

Zitat:“Der Risiken ihres Vorgehens, dass nämlich mögliche gentoxische Wirkungen der Hochfrequenzstrahlung auf diese Weise leichtübersehen werden können, waren sich die Autoren entweder nicht bewusst oder sie haben absichtlich so gehandelt.“

Ob Herr Adlkofer sich da nur etwas zusammen dichtet, wie so häufig, kann und will ich nicht beurteilen. Er selbst hätte seine Ungewissheit, ob Herr Layer irrtümlich oder absichtlich zu seinen Resultaten kam, ganz leicht ausräumen können: Einfach mal +49 6151 16-3800 anrufen und P. Layer (nicht zu verwechseln mit Player) nach Details fragen, statt unverschämte Unterstellungen vom Stapel lassen.

Letzteres scheint wahrscheinlicher, denn Prof. Adlkofer belegt, „dass der negative Ausgang des Forschungsvorhabens der fachlichen Überforderung der Forscher geschuldet ist ...

Welche fachliche Qualifikation haben eigentlich Herr Adlkofer und Frau Wilke, die Arbeit von Herrn Layer zu beurteilen?

... und zum andern sind die REFLEX-Ergebnisse längst bestätigt.“

Und am 24. Dezember kommt das Christkind. Sind sie also wieder einmal lääääängst bestätigt, die "Reflex"-Ergebnisse. Zu dumm nur, dass sich dafür keine belastbaren Belege auftreiben lassen. Schon gar nicht, wenn unqualifiziert-schwammig von "Reflex"-Ergebnissen die Rede ist, ohne diese wenigstens auf die Expositionsgröße (NF oder HF) einzugrenzen. Weil so schwammig, könnten sogar die "Reflex"-Ergebnisse von Niels Kuster gemeint sein - was freilich eine Irreführung ersten Ranges wäre.

Die unglaublichen und vielen Kritikpunkte ...

Bei unglaublich stimme ich zu.

... machen den Leser fassungslos,

Woher, Schreiberin, willst du denn wissen, was deine Leser fassungslos macht?

... dass so etwas in Sachen Wissenschaft möglich ist.

Achso, du warst die letzten 200 Jahre auf St. Helena und weiß deshalb nichts von den Machenschaften der Tabakler, die übrigens auch läääängst bestätigt sind.

Mit aller Macht und Skrupellosigkeit wird seriöse, fachlich Qualifizierte Forschungsarbeit verunglimpft zugunsten der Mobilfunkindustrie, wobei man vor lächerlichen Lügen nicht zurückschreckt.

Erstaunlich, was Papier so alles aushält. Bist du denn gar nicht rot geworden, als du das getippt hast? Ich an deiner Stelle würde mich schämen, eine solche Schleimspur zu legen.

Was ist an den "Reflex"-Ergebnissen überhaupt so wichtig, dass sie so krampfhaft am Leben erhalten werden müssen. Schauen wir mal, was die EU, die ja immerhin größter Geldgeber war, dazu sagt:

The genotoxic and phenotypic effects, which have been reported within REFLEX, clearly require further research. As a consequence, before any conclusions can be drawn regarding the risks to human health, the results will have to be complemented by whole animal studies.

Und, hat es eine Bestätigung durch Tierstudien gegeben? Nein! Also, wozu dann dieses mMn abstoßende Beispringen, nur um etwas zu retten, das noch nicht einmal Schlüsse auf das Risiko am Menschen zulässt!

Die Schlinge um den Hals von "Reflex" zieht sich seit 2008 von Jahr zu Jahr enger. Und Franz Adlkofer wird von Jahr zu Jahr älter. Am Ende geht es dann wahrscheinlich ganz schnell.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Einzelmeinung, Elektrosmog-Report, Befangen, Reflex-Koordinator, Deutungshoheit, Mitstreiter, Gleichschaltungsmanipulation, Geldgeber, Beipflichter, Skrupellos


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