Mythen: Hitlers Ende und die Suche nach "Elektrosensiblen" (Allgemein)
Der Zusammenhang zwischen Hitlers Ende und der Suche nach sogenannten Elektrosensiblen mag manchen weit her geholt erscheinen, beim Lesen des Spiegel-Artikels Stimmen aus dem Führerbunker sprang er mich jedoch regelrecht an. Auslöser war diese Passage:
Geheimdienste und Polizei suchten seit Mai 1945 weltweit nach dem Diktator, gingen jedem noch so abwegigen Hinweis nach. Am Rande der Potsdamer Konferenz verkündete Josef Stalin im Juli 1945, er wisse nicht, wo Hitler sei; der besiegte Diktator befinde sich in Spanien oder Argentinien.
Die sowjetischen Behörden gaben erst 1970 zu, dass die sterblichen Überreste von Adolf Hitler und Eva Braun von ihnen noch Anfang Mai 1945 im Garten der Reichskanzlei exhumiert und anhand von Zahnschemata identifiziert wurden.
So viel zur Legende um den Verbleib Hitlers nach dem Krieg. Und jetzt zu den "Elektrosensiblen".
Auch bei der Suche nach ihnen wird jedem noch so absurden Hinweis nachgegangen, zwar nicht von Geheimdiensten und der Polizei, sondern von selbsternannten Experten. Wie beim Verbleib Hitlers nach dem Krieg geht es darum, eine Legende gezielt am Leben zu erhalten. Diesmal über Menschen, die angeblich unter extrem schwachen Funkfeldern körperlich unangenehme Symptome zeigen. Nötig wurde diese Legendenbildung, nachdem in mehr als 60 Studien kein einziger Proband gefunden werden konnte, der seine behauptete Fähigkeit der Funkwellenwahrnehmung zweifelsfrei nach strengen wissenschaftlichen Maßstäben unter Beweis stellen konnte. Das Interesse der Wissenschaft am angeblichen Phänomen "Elektrosensibilität" hat rapide abgenommen nachdem klar wurde, dass der Nocebo-Effekt Ursache ist, den Betroffenen also von ihrer Psyche ein Streich gespielt wird.
So bleibt die sogenannte Elektrosensibilität im Reich der Mythen und Legenden stecken, nicht befeuert von Stalin, sondern von unscheinbaren Leuten, die ihrerseits einen materiellen/immateriellen Nutzen daraus ziehen, wenn das säen der Zweifel (vielleicht gibt es ja doch Elektrosensible...) erfolgreich ist, und möglichst Viele dem Irrglauben an die Existenz von "Elektrosensibilität" erliegen. Denn dann können "Helfer" die Bühne betreten, und z.B. mit kostenpflichtigen Placebo-Maßnahmen (z.B. Abschirmung von Wohnräumen) die Betroffenen von ihren eingebildeten Qualen befreien. Ob diese Hilfe dauerhaft wirkt, darf freilich bezweifelt werden, denn der tiefere Grund für die Beschwerden der Betroffenen (Mangel an Zuwendung) wird dadurch mMn nicht beseitigt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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H. Lamarr,
08.12.2012, 12:21
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Lilith,
14.12.2012, 01:10
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Diagnose-Reflex,
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H. Lamarr,
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Doris,
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KlaKla,
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Lilith,
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Diagnose-Reflex,
14.12.2012, 16:54
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Lilith,
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Lilith,
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