Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren? (Allgemein)
H. Lamarr , München, Samstag, 21.01.2012, 01:04 (vor 4690 Tagen)
Die beiden "Elektroingenieure" Örjan Hallberg und Lloyd Morgan haben eine Studie mit dem Titel "The Potential Impact of Mobile Phone Use on Trends in Brain and CNS Tumors" publiziert. Wer mag kann sich das 8-seitige englischsprachige Original <hier> unentgeltlich als PDF holen und inhaltlich unter die Lupe nehmen.
Ich möchte stattdessen das Augenmerk auf einige viel sagende "Begleiterscheinungen" der Arbeit lenken.
- Beide Autoren sind seit langem als überzeugte Mobilfunkgegner bekannt und alles andere als ergebnisoffen. Wenn Hallberg oder Morgan sich zu Wort melden ist von vornherein klar was kommt.
- Hallberg hat 2007 keine Hemmungen gehabt, auf dem "Kongress" der Schweizerischen Sekte Gigaherz aufzutreten. Wer sich als Wissenschaftler mit Gigaherz einlässt erleidet mMn einen irreparablen Imageschaden, so dieser nicht schon zuvor eingetreten ist.
- Hallberg ist Spezialist für kühne Prognosen: 2006 prophezeite er, damals noch mit Gerd Oberfeld als Co-Autor, 2017 werde sich jeder zweite Bürger der Erde als "elektrosensibel" einstufen. Dafür wurden ihm von dem Physiker M. Hahn die Hosen runter gelassen.
- Es ist Gepflogenheit in der Elektrosmog-Szene, wegen jeder noch so belanglosen Verlautbarung eine "Presse-Information" heraus zu geben. Morgan und Hallberg haben diese Unsitte übernommen und bewerben ihre eigene Studie wie ein kommerziell gefertigtes Produkt mit einer Presse-Information. Für Wissenschaftler ein befremdliches Vorgehen.
- In der "Presse-Information" werden ungeniert Medienkontakte angeboten, die Studie selbst ist unentgeltlich zu haben: Ein Zweck der Arbeit ist allem Anschein nach öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen.
- Hallberg ist selbständiger Auftragsforscher, er ist auf Kunden angewiesen.
- Schaut man in einer Suchmaschine nach, wo die "Presse-Information" von Morgan und Hallberg angekommen ist, wird deutlich: Nach rund 1 Monat gibt es immerhin 54 Treffer. Aber was für welche! Im wesentlichen sind es lediglich Seiten der Mobilfunkgegnerei, die die Meldung bringen. Von großen seriösen Medien fehlt jede Spur. Google News bestätigt dies, es gibt dort einen einzigen Treffer, der zu einem Beitrag eines gewissen Dr. Mercola führt, den wir allerdings auch schon kennen und nicht in bester Erinnerung haben.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren? Mit Sicherheit nicht!
H. Lamarr , München, Samstag, 21.01.2012, 11:22 (vor 4690 Tagen) @ H. Lamarr
Ich möchte stattdessen das Augenmerk auf einige viel sagende "Begleiterscheinungen" der Arbeit lenken.
Ein' hab' ich noch ...
Das verantwortungslose weil unnötig ängstigende Gerede von einer statistisch absehbaren Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren mag Baubiologen, Alternativmedizinern und anderen Gewinnlern der Mobilfunkdebatte noch über lange Zeit weiter Kunden zutreiben, einer logischen Prüfung hält es mMn nicht stand. Warum nicht?
Weil das Telefonierverhalten der Menschen nicht gleich, sondern völlig unterschiedlich ist, und damit die Voraussetzung für eine Epidemie und erst recht für eine Pandemie fehlt. Im Mittel dauert ein Handytelefonat in Deutschland weniger als 3 Minuten (BNetzA-Statistik 2010), die mittlere Häufigkeit von Handy-Telefonaten weiß ich nicht, ich jedenfalls benutze meins höchstens 1-mal im Monat. Selbst unter der Annahme, dass sich irgendwann einmal tatsächlich herausstellt, Handys begünstigten Hirntumore, wird dies mit Sicherheit auf einen Dosis-Wirkungs-Zusammenhang hinauslaufen, der einer Pandemie im Wege steht. Kurz: Wer im Monat nur eine Zigarette raucht ist gegenüber Kettenrauchern beim Lungenkrebsrisiko ebenso im Vorteil wie der Gelegenheitstelefonierer gegenüber dem Dauertelefonierer. Und selbst diese Klassifizierung reicht noch nicht aus, um die "Belastung" und das Risiko seriös abschätzen zu können. Denn es gibt stark und schwach strahlende Handys (SAR-Wert) und es gibt eine Leistungsregelung, die während jedem Telefonat situationsbezogen ständig die Sendeleistung herauf- oder herunterfährt. Die individuelle "Belastung" eines Menschen mit körpernah erzeugten Funkwellen ist eine derzeit völlig unberechenbare Größe, die frühestens mit der Cosmos-Studie berechenbar wird.
Trotz alledem den Pandemie-Teufel an die Wand zu malen ist typisch für eine Szene, der es schon lange nicht mehr um eine zwar kritische jedoch ausgewogene und seriöse Risikoabschätzung geht, sondern die ihren Mehrwert nur noch in medienwirksam in Szene gesetztem Alarmschlagen sieht. Allerdings wurden die Scheiben der Feuermelder inzwischen schon so oft voreilig zertrümmert, dass die Alarme von Mobilfunkgegnern den engagierten Kern der kleinen Szene selbst begeistern (hier zum Beispiel den Präsidenen von Gigaherz), draußen aber, im wirklichen Leben, nimmt niemand mehr Notiz davon.
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Lungenkrebs, Alternativmedizin, Krebsrisiko
Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren?
Kuddel, Samstag, 21.01.2012, 18:48 (vor 4689 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Samstag, 21.01.2012, 19:14
Das verantwortungslose weil unnötig ängstigende Gerede von einer statistisch absehbaren Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren mag Baubiologen, Alternativmedizinern und anderen Gewinnlern der Mobilfunkdebatte noch über lange Zeit weiter Kunden zutreiben, einer logischen Prüfung hält es mMn nicht stand.
Das hört sich danach an, daß Sie einen Zusammenhang zwischen Handynutzung und erhöhter Tumorrate mit Sicherheit ausschließen !?!
Also im Zusammenhang mit Handynutzung würde ich (noch) nicht von "verantwortungslos" sprechen wollen. Immerhin hat die WHO ja tatsächlich den Gebrauch von Mobiltelefonen als möglicherweise Krebserregend (wie Kaffeekonsum) eingestuft.
Hallberg behauptet ja nicht, daß jeder Handynutzer erkrankt (=Pandemie), sondern daß sich im schlimmsten Fall die die Inzidenzrate für einen Hirntumor von 0,1 Promille auf 1 Promille erhöht.
(Die Grafik stellt nicht % dar, sondern eine "Incidencce rate " per 100.000)
Jedem ist es selbst überlassen, diese Berichte zu glauben oder nicht und seinen Handykonsum hat auch jeder selbst im Griff. Man kann auch ganz gut ohne Mobiltelefon auskommen (es ging vor 20 Jahren auch problemlos ohne) und niemandem (außer den Telefongesellschaften) entsteht ein Schaden, wenn er weniger mit dem Mobiltelefon telefoniert.
Eine andere Qualität hat für mich hingegen die gezielt intitierte Panikmache vor der mehrtausendfach schwächeren Strahlung von Funkmasten, der sich die Menschen dann hilflos ausgeliefert fühlen um dann hilfesuchend in die Arme der Geschäftemacher treibt.
Kein Baubiologe verdient Geld, wenn weniger mit Mobiltelefonen telefoniert wird.
Im Gegenteil: Weniger Handytelefonate => keine neuen Masten => keine neuen Bürgerinitativen => weniger Messungen, weniger Sanierungen, weniger Standortkonzepte.
Möglicherweise einer der Gründe, warum die Baubiologie die Handynutzung selbst "ausblendet".
K
Baubiologie ist Scharlatanerie
AnKa, Samstag, 21.01.2012, 22:03 (vor 4689 Tagen) @ Kuddel
niemandem (außer den Telefongesellschaften) entsteht ein Schaden, wenn er weniger mit dem Mobiltelefon telefoniert.
Im Zeitalter der Flatrate könnte ein Trend zum Weniger-Telefonieren-pro-Kopf auch den Mobilfunkbetreibern recht sein. In der Summe muss dann weniger Kapazität bereitgehalten werden, die man dem smarten Surfen zuschlagen kann.
Kein Baubiologe verdient Geld, wenn weniger mit Mobiltelefonen telefoniert wird.
Im Gegenteil: Weniger Handytelefonate => keine neuen Masten => keine neuen Bürgerinitativen => weniger Messungen, weniger Sanierungen, weniger Standortkonzepte.
Möglicherweise einer der Gründe, warum die Baubiologie die Handynutzung selbst "ausblendet".
Das hat was.
Baubiologen haben also gar kein echtes Interesse daran, dass die Leute weniger mobil telefonieren. Jedwede Herabsetzung der Funkimmissionen lässt ihnen nämlich das Geschäftsargument zerbröseln. Es ist gut für das Geschäft der Scharlatane, wenn die Menschen möglichst diffuse, aber stets vorhandene Ängste umtreiben.
--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)
Baubiologie ist eine Ideologie
KlaKla, Sonntag, 22.01.2012, 10:28 (vor 4689 Tagen) @ AnKa
Baubiologen haben also gar kein echtes Interesse daran, dass die Leute weniger mobil telefonieren. Jedwede Herabsetzung der Funkimmissionen lässt ihnen nämlich das Geschäftsargument zerbröseln. Es ist gut für das Geschäft der Scharlatane, wenn die Menschen möglichst diffuse, aber stets vorhandene Ängste umtreiben.
Daher ist das Netzwerk bzw. die Knoten des Netzwerks wichtig. Gelenkt wird das Ganze mVn von Gewerbetreibenden. Sie bringen auch das nötige Geld auf, um ihre Ideologie voranzutreiben.
Zu den Knoten des Netzwerks zähle ich
- Institut für Baubiologie + Ökologie Neubeuern IBN
- Verband Baubiologie
- Stiftungen
- Öko-Test
- Elektrosmog-Report
- den BUND
- Diagnose-Funk
- die Kompetenzinitiative
- Naturheilkundler
- das Hese-Project (das Forum)
- Elektrosmognews
- Bürgerwelle e.V
- Sekten ähnliche Gruppierungen (AZK)
- Bürgerinitiativen
Es geht schon lange nicht mehr um sachgerechte Aufklärung, vielmehr um die Verbreitung einer Ideologie um Geschäfte zu tätigen. Sehr Trickreich erscheint mir die Werbestrategie und deren Finanzierung über BI's.
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Meine Meinungsäußerung
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Filz, Bündnis, Baubiologeninitiative
Baubiologie und Naturmystizismus
AnKa, Sonntag, 22.01.2012, 14:28 (vor 4689 Tagen) @ KlaKla
Zu den Knoten des Netzwerks zähle ich
- Institut für Baubiologie + Ökologie Neubeuern IBN
- Verband Baubiologie
- Stiftungen
- Öko-Test
- Elektrosmog-Report
- den BUND
- Diagnose-Funk
- die Kompetenzinitiative
- Naturheilkundler
- das Hese-Project (das Forum)
- Elektrosmognews
- Bürgerwelle e.V
- Sekten ähnliche Gruppierungen (AZK)
- Bürgerinitiativen
Es geht schon lange nicht mehr um sachgerechte Aufklärung, vielmehr um die Verbreitung einer Ideologie um Geschäfte zu tätigen. Sehr Trickreich erscheint mir die Werbestrategie und deren Finanzierung über BI's.
Die dahinter stehende Ideologie ist nicht die "Baubiologie", sondern ein diffuser Naturmystizismus. Diesem gemäß soll nicht der Mensch und dessen Befähigung zur Vernunft den Motor menschlicher Entwicklung darstellen, sondern die Naturgesetze, denen sich der Mensch gefälligst zu unterwerfen hat.
Diese Sicht ist die zentrale Triebfeder der Naturschwärmerei, die von großen Teilen der genannten Organisationen offen oder auch verdeckt, aber fast immer sehr verbissen, verfolgt wird. Die Belange der Juchtenkäfer und die auf Einbildung beruhende Wirkung von Zuckerkügelchen sollen die Ecksteine bilden, an denen sich menschliches Leben und Streben auszurichten hat.
Hinzu kommt auch eine bisweilen bizarre Schwärmerei über die angeblich früher besseren Zeiten, zum Beispiel die Zeiten ohne Mobilfunk: als Menschen sich noch 12 Stunden am Tag auf dem Feld oder als weitgehend rechtlose Arbeitskreaturen in Fabriken abplagen mussten, als mit 35 Jahren die Zähne verfault waren, als die Lebenserwartung um Jahrzehnte unter der heutigen gelegen hat.
Der Mensch ist aus der Sicht dieser Ideologie ein Schädling. Seine Handlungen, seine Planung, seine Intelligenz und seine soziale Organisation sollten folglich durch "die natürlichen Gesetze" begrenzt werden - die natürlich von den Sachwaltern in Sachen Naturmystizismus entsprechend ausgelegt und verwaltet werden.
In diesem Geist fand übrigens auch die Gründung der Grünen statt. Man mag es heute nur noch als Randnotiz ansehen, aber in den aufgeregten Gründerjahren der Grünen wurde diese Geistesströmung vehement durch Personen innerhalb der grünen Aufbaubewegung vertreten, die aktiven Einfluss auf die Debatten nahmen. Unglaublich geradezu aus heutiger Sicht ist etwa, dass damals mit dem norddeutschen Bauern Baldur Springmann ein ehemals aktiver
nationalsozialistischer Funktionsträger auf viele entsprechende Meilensteine der Gründungsdebatte Einfluss zu nehmen vermochte. Der Mann gelangte damals als mitteilsamer Wertkonservativer in den Reihen der Grünen zu einiger öffentlicher Bekanntheit. Was ihn wirklich bewegte, kann man auf Wikipedia nachlesen:
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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)
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Ideologie, Stiftung, Naturheilkunde
Hirntumor wegen Handygebrauch nicht auszuschließen
H. Lamarr , München, Sonntag, 22.01.2012, 13:16 (vor 4689 Tagen) @ Kuddel
Das verantwortungslose weil unnötig ängstigende Gerede von einer statistisch absehbaren Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren mag Baubiologen, Alternativmedizinern und anderen Gewinnlern der Mobilfunkdebatte noch über lange Zeit weiter Kunden zutreiben, einer logischen Prüfung hält es mMn nicht stand.
Das hört sich danach an, daß Sie einen Zusammenhang zwischen Handynutzung und erhöhter Tumorrate mit Sicherheit ausschließen !?!
Nein, da haben Sie mich missverstanden, ich schließe einen möglichen Zusammenhang zwischen Handynutzung und Hirntumoren nicht aus. Was ich ausschließe ist ein Zusammenhang zwischen Sendemasten und Hirntumoren.
Verantwortungslos finde ich das Spiel mit der Angst aufgrund von Daten, die keine seriöse Prognose, sondern gegenwärtig nur spekulative Mutmaßungen zulassen (Morgan/Hallberg). Mit "Spiel" meine ich nicht, dass sich Wissenschaftler über Mutmaßungen und Hypothesen erst einmal iterativ an wahre Sachverhalte herantasten, das dürfte wohl ein Sinn und Zweck von Wissenschaft sein und ist daher legitim. Verantwortungslos halte ich die gezielte Einbeziehung der Öffentlichkeit in dieses noch durch viel Dunst und Irrtum geprägte Stadium wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns. Die Bevölkerung wird dadurch in etwas hineingezogen, das sie kundig nicht bewerten kann, wohl aber mit dem Bauch. Das aufgeregte Ergebnis kennen wir alle, schön ist es nicht, für diverse Branchen ist es profitabel.
Mir unerträglich wird dieses Anbiedern an die Öffentlichkeit jedoch erst dadurch, weil es eben doch reichlich Hinweise gibt, dass nicht ehrliche Sorge um den Fortbestand der Menschheit das Motiv ist, sondern ordinäres Profitstreben. Und selbst dies wäre mMn in Maßen noch zu vertreten, fände es offen und für die "Opfer" ersichtlich statt und nicht verdeckt unter dem Mantel angeblich selbstloser Helfer für eine bessere Welt.
Peter Hensinger hat mal eine mMn dämliche Broschüre mit dem Titel "Die Fälscher" fabriziert, er meint damit die Kräfte, die sich gegen die Behauptung stemmen, Mobilfunk mache krank. Ich würde Hensinger gerne eine andere Broschüre entgegen halten (hätte ich nur die Zeit dafür), nicht mit dem Titel "Die Betrüger", dies wäre vermutlich Anlass für eine gerichtliche Auseinandersetzung, sondern mit dem Titel "Die Verführer". Denn das zieht sich wie ein roter Faden durch die Szene der Mobilfunkgegner: Denkt man sich den von "nützlichen Idioten" verbreiteten Pulverdampf weg, bleibt im Kielwasser des Gezeters die Verführung für allerlei Investitionen übrig, angefangen vom Schutzamulett gegen E-Smog über Bioresonanztherapie bei überzeugt unter EMF Leidenden bis hin zu aufwendigen lukrativen Fassadenschirmungen, mit denen man auch gleich noch werbewirksam in die Presse kommt.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Hallberg, Hensinger, Wahrnehmungsverzerrung, nützliche Idioten, Therapie
Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren? Mit Sicherheit nicht!
H. Lamarr , München, Sonntag, 22.01.2012, 17:29 (vor 4688 Tagen) @ H. Lamarr
Ich möchte stattdessen das Augenmerk auf einige viel sagende "Begleiterscheinungen" der Arbeit lenken.
Ein' hab' ich noch ...
Entschuldigung, aber Folgendes möchte ich auch noch los werden ...
Morgan/Hallberg terminieren den beginnenden starken Anstieg bei Hirntumoren in 15 Jahren, von heute an gerechnet. So habe ich die Alarmmeldungen anlässlich der Studie der beiden jedenfalls verstanden.
Da stellt sich die Frage: Wieso erst in 15 Jahren, wenn doch die Interphone-Studie schon für den Zeitraum von 2000 bis 2004 eine Anstieg der Hirntumor-Inzidenzrate (Gliome) bei der Probandengruppe meldete, die über lange Zeit (mehr als 10 Jahre) ein Handy nutze? Weltweit begann der Handy-Boom mit Digitalfunkgeräten Anfang der 90-er Jahre. Bekanntlich verlief der Siegeszug des GSM-Mobiltelefons sehr schnell, in Deutschland wie auch in Europa überstieg bereits im Jahr 2000 die Penetrationsrate im Mobilfunk die der Festnetzanschlüsse. Wenn es aber laut "Interphone" ab 10 Jahren zu einem Anstieg von Hirntumoren kommt, dann müsste dieser Anstieg JETZT schon (mehr als 10 Jahre nach 2000) in vollem Gange sein! Ist er aber nicht, einer jüngsten Untersuchung zufolge.
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Elektrosmog: Eiserner Vorhang trennt Entwarner & Alarmierer
H. Lamarr , München, Donnerstag, 26.01.2012, 00:13 (vor 4685 Tagen) @ H. Lamarr
Schaut man in einer Suchmaschine nach, wo die "Presse-Information" von Morgan und Hallberg angekommen ist, wird deutlich: Nach rund 1 Monat gibt es immerhin 54 Treffer. Aber was für welche! Im wesentlichen sind es lediglich Seiten der Mobilfunkgegnerei, die die Meldung bringen.
Die Gegenprobe habe ich mit der am 17. Januar vom Karolinska Institut herausgegebenen Presse-Information "No increase in brain tumours in the Nordic countries" gemacht. Im Gegensatz zur Meldung von Morgan/Hallberg geht es dabei um eine Studie, die das befürchtete dramatische Hirntumorrisiko bei einem Praxistest in den nordischen Ländern in keiner Weise bestätigen konnte. Zwei Studien zum gleichen Thema also, eine Alarmstudie (Morgan/Hallberg) und eine Entwarnstudie (Deltour et al.).
Heute, acht Tage nach der Herausgabe, zeigt die Presse-Information von Maria Feychting (Karolinska Institute) bereits 108 Treffer (echte Treffer, nicht das, was Google einem auf der ersten Trefferseite oben vorgaukelt), sie ist damit schon nach kurzer Zeit exakt doppelt so erfolgreich wie die Alarm-Presse-Information von Morgan/Hallberg. Viel frappierender aber ist: Wurde die Alarmmeldung bevorzugt von Alarmseiten der Anti-Mobilfunk-Szene übernommen, ist unter den 108 Abnehmern der Entwarn-Presse-Information keine dieser Seiten mehr wiederzufinden: der Alarm wird publiziert, die Entwarnung ignoriert!
Ich meine dies ist ein Beleg für ein erhebliches Kommunikationsproblem in der Mobilfunkdebatte, die wie von einem "eisernen Vorhang" in zwei unversöhnliche Lager gespalten ist. Vermutlich ist es auch in Gegenrichtung so, dass diejenigen Seiten, die die Entwarnung brachten, die Alarmmeldung nicht brachten. Geprüft habe ich dies jedoch nicht.
Auch Maria Feychting scheiterte (bislang) daran, mit ihrer Presse-Information die großen meinungsbildenden Leitmedien zu erreichen. Die bis jetzt 108 Abnehmer sind dem Augenschein nach bunt gemischt. Und weil es keine "Szene" von Elektrosmog-Skeptikern gibt, fehlt auch ein entsprechender Kristallisationspunkt, wie er bei der Morgan/Hallberg-Information mit den im Trefferpool überproportional stark vertretenen Anti-Mobilfunk-Seiten unübersehbar zu erkennen ist.
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