Autobahn-Experiment verliert an Glaubwürdigkeit (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.01.2009, 20:34 (vor 5551 Tagen) @ charles

Was ich auch noch nicht kapiere: Sie schreiben, die Trefferquote der ES bei Ihrer Testfahrt wäre konstant geblieben. Anhand der obigen Zahlen lässt sich Abschätzen, dass die Fahrt etwa 1,5 Stunden gedauert hat. Ihre Probanden waren auch nach 30 Senderkontakten noch genauso sensibel wie zu Beginn der Fahrt. ES aber klagen nicht selten darüber, dass Sie auf dem Fahrtweg zur Lokalität eines Tests oder aber bei den Tests selbst durch die dabei auf sie einwirkenden Funkfelder so "aufgeladen" werden, dass sie beim Test nicht mehr empfindlich reagieren können. Ihre fünf Probanden zeigen aber anscheinend nicht die Spur von "Sättigung" - haben Sie dafür eine plausible Erklärung?

Dazu sagen Sie gar nix?

Die Route der BAB A9 kenne ich nicht, aber sie stimmt nicht.

Hellsehen können Sie schlecht, charles. Gehen Sie zur EMF-Datenbank der BNetzA, geben Sie dort 80939 und z.B. Zinnienstraße ein, dann sehen Sie den Beginn der BAB A9. Folgen Sie der A9 nach Norden aus der Stadt raus und beachten Sie die Senderstandorte. Leider fehlt bei der Darstellung ein Maßstab, Abhilfe schafft ein parallel geöffnetes Google Earth.

Die Sendemasten neben die Autobahnen in die Niederlande stehen nicht auf regelmässige Abstände.
Von Utrecht nach Zeist stehen sie auf jede Ampel über die Strasse, also etwa 100 meter. Da fangen die Amalgam Zahnfüllungen an zu kleppern.

Nochmal gerechnet ergibt das bei 100 km/h alle 3,6 Sekunden eine Antenne. Da käme ich als Proband gar nicht mehr mit "Jetzt!"-Rufen nach, wenn ich jede Antenne spüren wollte. Irgendwie will mir das nicht einleuchten, wie unter solchen Bedingungen einer extremen Senderdichte ein Wahrnehmungstest überhaupt funktionieren soll.

Das wie und aber ist hier nicht wichtig.

Und ob das wichtig ist! Nur mit genauer Kenntnis Ihres Versuchs lässt sich doch das Ergebnis zutreffend bewerten. Immerhin vertreten Sie Ihren Standpunkt ja nicht in irgendeinem Wirtshaus, sondern öffentlichkeitswirksam, da müssen Sie sich dann schon unbequeme Fragen gefallen lassen.

Wichtig ist, dass geblindete Probanden Sendemasten *spüren* konnten

Anhand Ihrer jüngsten Angaben ist dies für mich nicht mehr nachvollziehbar.

sie reagierten mit bestimmte Beschwerden, z.B. Aufrispungen, oder brennende juckende Augen, usw.

Was bitte sind Aufrispungen? Und wie zum Teufel soll jemand binnen 3,6 Sekunden ein An- und Abklingen von "brennenden und juckenden Augen" registrieren, solche Prozesse verlaufen träge!

Machen Sie selber mal so einen Versuch.

Deswegen wollte ich mir ja bei Ihnen ein paar gute Tipps abholen, wie am besten ...

Es gibt genügend *ES* in München.

Ich fürchte nur, die meisten wissen nichts von der Fähigkeit, die Sie ihnen andichten wollen. Und von denen, die ich persönlich kenne, hat noch keiner berichtet, er/sie könne beim Vorbeifahren Mobilfunk-Sendemasten orten. Aber vielleicht könnten Sie mir einen treffsicheren Probanden vor Ort vermitteln?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Andichtung, Logik, Glaubwürdigkeit


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