Versuchsleiter Zwerenz (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 13.01.2009, 14:05 (vor 5792 Tagen) @ Doris

Auf die geplante ES-Studie von Hr. Zwerenz bin ich immer mehr gespannt. Er ist ein Profi und lässt sich wohl nicht auf Experimente ein, die schon in den Anfängen scheitern. Bin gespannt, wieviel Probanden er zusammenbekommt und wie die Ergebnisse aussehen werden.

Die Zeitplanung von Zwerenz ist durch ungeplante Zusatzaufgaben über die Feiertage ins Schleudern gekommen, für die Antwort auf Ihre Frage (Blutuntersuchungen) und die Vorstellung seines ES-Selbsttests hat er keinen konkreten Termin mehr genannt, beides soll aber - so vermittelte er es - noch kommen. Irgendwann.

So wie ich Zwerenz bislang verstanden habe, macht er keine ES-Studie. Vielmehr hat er sich ein Studiendesign ausgedacht, mit dem jeder ES selbst im Blindversuch testen kann, ob er tatsächlich ES ist. Die Versuchsanordnung wird dazu von Zwerenz vermutlich verliehen oder verkauft, möglicherweise muss er selber auch die Montage übernehmen, denn wer sich mit HF-Messtechnik und PCs nicht auskennt, wird ohne Hilfe den Aufbau nicht gebacken kriegen. Anstelle einer Studie wird es also eine ganze Reihe von gleichartigen Versuchen mit unterschiedlichen Personen geben, die möglicherweise den ersehnten Durchbruch bei der objektiven Bestimmung von ES bringen. Möglicherweise sammelt Zwerenz die Ergebnisse dieser Versuche und bündelt sie mit wissenschaftlichem Anspruch an Prozedere und Dokumentation, dies wäre dann wiederum doch eine Studie.

Unklar ist noch, wie Manipulation verhindert werden soll, denn bei den unbeaufsichtigten Versuchen könnte z.B. jemand mit dem billigsten E-Smog-Tester die Einspeisung eines Feldes registrieren und am nächsten Morgen den Fragebogen nach dem Befinden gezielt manipulieren. Wenn derartige Tricks nicht zuverlässig ausgeschlossen werden, sind alle diese Tests lediglich als Hinweise zu werten. Die Nagelprobe wird dann später kommen, wenn nämlich amtliche Stellen den Versuch - wie auch immer - manipulationssicher nachvollziehen. Vorausgesetzt, sie interessieren sich überhaupt dafür. Ein vages Gefühl sagt mir, dass es diesbezüglich Ärger und Streit geben wird.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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