Unabhängigkeit und Drittmittel ▼ (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Montag, 08.12.2008, 11:49 (vor 5831 Tagen) @ caro

Aber schon in dem Moment, in dem Sie beispielsweise an einer Universität Drittmittel-Forschung betreiben, sind Sie nicht mehr unabhängig.

Ui, das ist aber ein ziemlicher Hammer, caro. Wenn also jemand für ein Projekt Drittmittel bekommt, ist er schon deswegen nicht mehr unabhängig, also abhängig? Meinen Sie das wirklich ernst? Sollten wir (Forscher) Ihrer Meinung nach alle Drittmittelprojekte sausen lassen und versuchen, mit den mageren Hausmitteln der Unis klarzukommen?

Auch wenn Sie außerhalb der Unis für einen Auftraggeber Studien erstellen, gibt dieser Auftraggeber natürlich die Richtung vor. Und viel Geld kann da für manche durchaus eine Verlockung sein. Jeder muss selbst schauen, was er mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

Auch diesem Statement ist in dieser allgemeinen Form nur zu widersprechen. Der Auftraggeber, wenn er redlich ist, gibt natürlich keine Richtung (der Ergebnisse) vor. Wenn er das doch machen sollte, ist er als Partner für mich (und hier spreche ich sicher für die allermeisten meiner Kollegen/Innen) disqualifiziert.

Ich persönlich bin nicht käuflich. Ich habe einmal eine Studie im Auftrag des Hessischen Justizministeriums erstellt. Dafür gab es allerdings kein Geld, es geschah im Rahmen meiner Diplomarbeit.

Sie argumentieren ungefähr so: ich bin nicht käuflich, sogar eine beauftragte Studie habe ich unentgeltlich durchgeführt. Leute, die Drittmittel annehmen, sind nicht unabhängig, sondern käuflich. Richtig?

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Finanzierung, Troll-Wiese


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