Halbwahrheiten und Nebelkerzen (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Sonntag, 21.09.2008, 18:11 (vor 5667 Tagen) @ Raylauncher

Sehr geehrter Herr Raylauncher,

vielen Dank für Ihre Antwort. Mein Engagement, das ich für das Posten in den Foren aufgewendet hatte, hat sich durch Ihre Antwort schon rentiert. Man ist manchmal im übertragenden Sinne „betriebsblind“ und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Aber zur Thematik:

Der Begriff Fading bezeichnet für mich eher die Gesamtheit von Empfangsproblemen durch vielfältige Effekte in der Funkwellenausbreitung. Für mein Experiment wäre dabei nur das so genannte „Fast Fading“ relevant, welches die Interferenzerscheinungen in einem Raum beschreibt. Aber selbst diese Bezeichnung würde ich in Bezug auf einen Übertragungskanal verstehen. Somit beschreibt das Fast Fading als Empfangsproblematik die von mir bezeichneten HotSpots und Auslöschungen im Raum. Da gefällt mir die Bezeichnung „HotSpots und Auslöschungen“ jedoch besser, da es die physikalischen Gegebenheiten meiner Meinung nach verständlicher beschreibt. Wenn Sie jedoch Wert darauf legen, werde ich Ihnen gegenüber in der künftigen Diskussion „Fast Fading“ verwenden. Ich bitte um einen entsprechenden Hinweis.

Einen viel interessanteren Aspekt, den Sie ins Spiel gebracht haben, ist der Kammfiltereffekt.
Ich kenne Ihn zwar nicht aus der Schule, jedoch aus meiner späteren Tätigkeit im Bereich TV und Hifi. Die verbesserte Separation von Farb- und Schwarzweiß-Signal mit dem PAL-Verfahren ist jedoch nur eine elektrische Überlagerung nach der 64µs-Verzögerungsleitung und keine Ausbreitung im Raum (also wenn überhaupt das einfache Programm-Modell von Sparco).
Im Bereich High-End-Hifi (Aufnahmetechnik) war mir der Kammfiltereffekt für Schallwellen bekannt. Allerdings hat es nun bis zu Ihrem Posting gedauert, bis es mir klar geworden ist. Es ist ein anschauliches Modell für die von mir dargestellten Funkwellenverhältnisse mehrerer Signale im geschlossenen Raum.
Der Kammfiltereffekt spielt bei der Aufnahmetechnik folgende Rolle. Wenn ein Raum hinreichend groß ist, so dass genügend starke Schallinterferenzen auftreten, so verändert er die Klangfarbe der akustischen Signale (das sind die frequenzabhängigen Auslöschungen und Verstärkungen) in eine für diesen Raum charakteristische Art und Wiese.

Dadurch ist die Klangfarbe eines Raumes eindeutig. So hört sich zum Beispiel eine vom gleichen Orchester aufgenommene Sinfonie in der Berliner Philharmonie anders an als in der Kölner Philharmonie. Selbst die Positionen der Mikrofone verändert den Klangeindruck. Allerdings ist bei vielen die Kenntnis dieser Nuancen mit der Einführung der Holzhammer-Kompression MP3 verloren gegangen.

Das ist ein spitzenmäßiger Vergleich der Situation der Funkwellen im geschlossenen Raum und man kann einmal selbst ein bisschen herumprobieren, was da passiert. Ich bin in der Nacht gerade von Berlin zurückgekommen und bin noch einige Zeit durch unser Haus gelaufen. Dabei habe ich einen Ton, ein „Zischen“ mit den Zähnen erzeugt. Bei kleinen Räumen hört man die Klangfarbe des Raumes am besten durch „Zischen“, da durch das Frequenzgemisch im höheren Frequenzbereich die Interferenzen erst stattfinden. Bei tiefen Frequenzen sind die Wellenlängen in kleinen Räumen bereits zu groß.

Dann kann man sich in dem einen und anderen Fall für einzelne Überlegungen einen Hochfrequenzaufbau sparen.
Ich würde somit in Zukunft die „frequenzselektive Aufspaltung der einzelnen Kanäle der Funkwellen im geschlossenen Raum“ als „quantisierten Kammfiltereffekt von Funkwellen im geschlossen Raum“ bezeichnen. Das finde ich viel anschaulicher als die erste Formulierung.


Bei den von Ihnen genannten Verschiebungsströmen und den Ionenleitungen bis 20MHz stimme ich mit Ihnen überein, jedoch ohne das selbst untersucht zu haben. Ich würde die Grenze jedoch weiter ziehen, da die Formulierung „fast vollständig“ wie ja auch die Formulierung „Eindringtiefe“, wenn man nicht gerade das Hühnchen in der Mikrowelle ohne verkohlten Rand grillen möchte, relative Betrachtung sind.

Sagen wir einfach, dass oberhalb 200MHz ein Einfluss von direkten Ionenleitungen sehr unwahrscheinlich ist. Oberhalb 200MHz hätte ich mit meinem momentanen Erkenntnisstand als Ursache für die Stahlungsverluste (Absorption), die direkte Umwandlung in kinetische Energie gesehen. Als Mechanismus hätte ich die Hydratationscluster z.B. um die Ionen angesehen, um die vergleichsweise großen Strukturen für die niedrigen Frequenzen zu erhalten. Wie ist ihre Einschätzung?

Die durch die Ionenleitung hervorgerufenen Demodulationen an ionenselektiven Membranen, hätte ich durch die Gleichheit des Mechanismus in den gleichen Frequenzbereich eingruppiert wie die Ionenleitung auch, da es nur eine Folgeerscheinung ist. Also entweder 20MHz oder aber, wenn es Sie nicht viel Überwindung kostet, meine 200MHz durch die oben genannte Argumentation.

Das der Mechanismus der „Demodulation von Ionenleitungen an ionenselektiven Membranen“ ein Vorgang ist, der erst bei Überschreitung einer Schwelle stattfindet, ist mir neu. Ich dachte der generische Vorgang hat keine Potentialschwelle zu überwinden, da lediglich die positiven Ionen durch die Membran der Zelle kommen können und ein Rückfluss durch das Diffusionsgefälle zumindest zeitweilig verhindert wird. Haben sie da Informationen über Potentialschwellen?

Der quantisierte Kammfiltereffekt von Funkwellen ist nicht konstant, sondern ändert sich mit jeder Änderung im Raum auch. Man kann generell sagen, dass die Änderung umso größer wird, je näher man dem Auswertepunkt mit der Antenne kommt. Deshalb kann man im Video auch sehen, dass ich den Schlitten mit der Antenne mit Hilfe von Stricken bewege.

Folgendes ist wichtig: Führt man ein Handygespräch, Stichwort „Fast Fading“ - Quelle und Körper sind nahe zusammen und bewegen sich schnell im Raum. Für das Experiment Handymast vor der Tür, Körper ruht im Bett, trifft dieser Einwand von Ihnen nicht zu. Als Beispiel der Fall, ein Auto fährt draußen vorbei, so ist der Einfluss gering, da es verhältnismäßig weit weg ist zum Auswertepunkt.

Eine Antwort auf Ihren letzten Satz möchte ich mir verkneifen. Vielleicht formulieren Sie diesen nochmals anders. Wenn es Ihnen möglich ist, könnten Sie auch sachgerechtere Überschriften wählen.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Zwerenz
Bürgerwelle e.V.

Tags:
, Zwerenz, Hotspot, Selbstdarsteller, Halbwarheiten, Selbstsucht


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