Prof. Wuschek: Erdung wirkt sich nicht auf Schirmwirkung aus (Forschung)

Kuddel, Dienstag, 13.05.2014, 21:15 (vor 3795 Tagen) @ Dr. Ratto
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 13.05.2014, 21:44

Vielen Dank für die interessanten Erläuterungen. Die Darstellung von Signifikanz-Niveaus mit konzentrischen Kreisen war mir neu. Eine intelligente Lösung.

Für gleichmäßige Beleuchtung wurde gesorgt:
The birds were tested for 1 h under dim white light conditions (2.1mWm22) produced by incandescent bulbs (spectrum given in ref. 12).

Das wäre ein weiterer Anhaltspunkt für einen möglichen Confounder.
Die Glühlampen wurden vermutlich mit 220V Wechselstrom aus dem öffentlichen Stromnetz betrieben, oder über einen 12V Transformator (12V Halogen) ?.
Hoffentlich wurde kein Dimmer verwendet, denn Dimmer erzeugen eine Menge zusätzlichen, auch hochfrequenten "Elektrosmog". Im Falle einer 12V Versorgung dürften erhebliche Strome fliessen = Magnetfelder um die Kabel herum.

In dem Bild ist (glaube ich) ein solches Stromkabel zu einer Lampe zu sehen, wobei das Kabel entlang der Blechwand verläuft.
Ferner scheinen dort Metallgestelle zu sein, in welchen vermutlich die Vögel plaziert wurden ?

[image]

Diese "Konstruktion" birgt die Gefahr einer "Kapazitiven Ankopplung" der Spannungsführenden Adern (230 Volt Wechselspannung) in den Stromleitungen an die Abschirmwände. Selbst bei einer 12V Speisung hönnten die Leitungen Spannungen über 12V gegen Erdpotential führen, Weil die Wicklungen des Trafos ebenfalls kapazitiv verkoppelt sind.

Je nach verlegter Leitungslänge entlang der Blechwände kann die Abschirm-Konstruktion dadurch im ungeerdeten Zustand Spannungen von einigen Volt bis über 100 Volt gegen Erdpotential führen...die in dem Moment zusammenbricht, wenn die Hütte "geerdet" wird.

Obendrein ist diese Netzzuleitung ein potentieller Störfaktor für die hochfrequenten Wechselfelder, die sich entlang der Kabel ausbreiten könnten.

Es stellt sich z.B. die Frage, ob die Metallregale elektrisch mit den Wänden verbunden waren.

Wie dem auch sei: In der Nähe dieser Stromleitungen werden (bei ungschirmten Leitungen) recht hohe elektrische Feldstärken vorhanden sein.
Ferner könnten durch die kapazitive Ankopplung zwischen eventuell nicht verbundenen Blechteilen (z.B. Regal zu Wand) erhebliche elektrische Felder entstehen, die sich bei Erdung der Hütte in der Intensität stark ändern.
Sollten die Vögel also auf irgend eine Art und Weise "sensibel" auf niederfrequente elektrische Felder in der Größenordnung einige 10V/m bis zu 100V/m (eff) reagieren (28V..280V Spitze-Spitze) , dann wäre das ein Confounder, der obendrein eine Korrelation zu "Hütte geerdet/nicht geerdet" aufweist.

In der Studie steht zur Erfassung solcher niederfrequenter Wechselfelder sehr wenig, außer, daß ein Messgerät "Narda EFA300" benutzt wurde. Es sind leider keine Messergebnisse zu niederfrequenten elektrischen Wechselfeldern (50Hz in "V/m") dokumentiert, noch an welchen Positionen in der Hütte Messungen durchgeführt wurden.

Alles in allem finde ich die ganze Anordung (Blechwände, mal geerdet, mal ungeerdet, Metallregale, 220V in der Hütte (oder 12V per Trafo), Kabel über ungeerdete Blechteile verlegt !!),... äußerst problematisch.

Insbesondere in Anbetracht dessen, daß ja ein Einfluss elektrischer oder magnetischer Größen auf die Vögel vermutet wird.

Machen eigentlich die Lichtreflexionen der Lampen auf den Aluminium-Blechteilen den Vögeln nichts aus ? => Licht-Reflexe aus verschiedensten Richtungen ? Oder "sehen" die Vögel in ihren Trichtern nichts davon ?
Könnte es sein, dass sich Vögel auch nach Lichtreflexen ausrichten ?

K


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