Japan: Es herrscht Strahlenphobie (Forschung)

Christopher, Mittwoch, 07.09.2011, 22:46 (vor 4688 Tagen) @ H. Lamarr

Yamashita: Unbedingt. Aus Tschernobyl wissen wir, dass die psychischen Schäden gewaltig sind. Die Lebenserwartung der Evakuierten sank von 65 auf 58 Jahre - und das lag nicht an Krebs, sondern an Depressionen, Alkoholsucht und Suizid. Eine Evakuierung ist gewaltiger Stress. Wir müssen solche Probleme nicht nur erfassen, sondern auch behandeln, sonst fühlen sich die Menschen als Versuchskaninchen missbraucht.


Den Lesern hier ist aber bekannt, dass die Evakuierung erst nach ca. 2 Tagen einsetzte und mehrere Wochen dauerte? Die Bewohner um das Kernkraftwerk herum wurden anfangs nicht über die Gefahren informiert, so dass sie sich vor der Verstrahlung hätten schützen können.

Ja. Die Folgen lassen sich ziemlich gut beziffern: Einige tausend zusätzliche Fälle von Schilddrüsenkrebs, weil radioaktives Jod aufgenommen wurde (kurioserweise ist zur Heilung dieser Krebsart eben dieses Radiojod notwendig...), und möglicherweise einige Dutzend Leukämiefälle.


Hmmmm. Gemäß Yamashita wird es so nicht kommen.

Denke ich auch. Aber ich bezog das eher auf Tschernobyl. In Fukushima gab es ja am ersten Tag ohnehin keinerlei Gefahr, und wirklich größere Mengen an Strahlung sind auch erst nach ein paar Tagen ausgetreten.
Wozu ich leider keine Informationen finden konnte, was mich aber mal brennend interessieren würde ist: Wie sieht es eigentlich aus in Gegenden mit erhöhter Hintergrundstrahlung? Orte, in denen die jährliche Strahlendosis das 10-20fache der normalen Dosis beträgt, kommen ja durchaus vor. Eine statistische Untersuchung fände ich sehr interessant. Kann natürlich sein, daß dort jeweils nur wenige 10000 Menschen leben, und dann wird man erhöhte Krebsraten wohl nicht signifikant erhärten können (schon in Hiroshima/Nagasaki konnte man trotz mehrerer 100 000 Betroffener nur für Strahlendosen jenseits 100mS Aussagen treffen).


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