Japan: Es herrscht Strahlenphobie (Forschung)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 07.09.2011, 21:55 (vor 4688 Tagen) @ Christopher

Yamashita: Unbedingt. Aus Tschernobyl wissen wir, dass die psychischen Schäden gewaltig sind. Die Lebenserwartung der Evakuierten sank von 65 auf 58 Jahre - und das lag nicht an Krebs, sondern an Depressionen, Alkoholsucht und Suizid. Eine Evakuierung ist gewaltiger Stress. Wir müssen solche Probleme nicht nur erfassen, sondern auch behandeln, sonst fühlen sich die Menschen als Versuchskaninchen missbraucht.

Den Lesern hier ist aber bekannt, dass die Evakuierung erst nach ca. 2 Tagen einsetzte und mehrere Wochen dauerte? Die Bewohner um das Kernkraftwerk herum wurden anfangs nicht über die Gefahren informiert, so dass sie sich vor der Verstrahlung hätten schützen können.

Ja. Die Folgen lassen sich ziemlich gut beziffern: Einige tausend zusätzliche Fälle von Schilddrüsenkrebs, weil radioaktives Jod aufgenommen wurde (kurioserweise ist zur Heilung dieser Krebsart eben dieses Radiojod notwendig...), und möglicherweise einige Dutzend Leukämiefälle.

Hmmmm. Gemäß Yamashita wird es so nicht kommen.

SPIEGEL: Keinen einzigen Krebsfall, keinen einzigen Krebstoten?

Yamashita: Auf Basis der Daten müssen wir das annehmen - außer für die Arbeiter im Kraftwerk, da sieht es anders aus.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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