HUJs Irrtümer (2.1.2): Jakobs Selbstradikalisierung in Zahlen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.12.2023, 13:36 (vor 333 Tagen) @ H. Lamarr

In seiner Weihnachtsansprache 2022 war er noch bescheidener und behauptete:

[...] Das BAFU bestätigt, dass man unterdessen mit 5-10% der Bevölkerung rechne, die mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Folge von nichtionisierender Strahlung leben müssen. Das wären dann allein in der Schweiz 400’000 bis 800’000 Menschen. Infolge der Dunkelziffer wohl eher 800’000! [...]

Folgt man Zahlenjongleur Jakob tiefer in die Vergangenheit, finden sich weitere Spielbälle des Ex-Elektrikers. Im Dezember 2004 z.B. fantasierte er noch von 150'000 "Elektrosensiblen" in der Schweiz. Vier Jahre später, im November 2008 hatte er das schon wieder vergessen und sprach vage von nur noch "über 100'000 Menschen". Was braucht es noch an Belegen, um Jakobs Zahlenspielereien als Sumpfblasen eines Berufsdesinformanten zu identifizieren?

Da "Elektrosensibilität" nirgendwo auf der Welt eine anerkannte Krankheit ist, gibt es keine Statistiken der Fallzahlen. Deshalb kennt kein Mensch die tatsächlichen Fallzahlen, es gibt nur Schätzungen, die auf Umfragen oder Beobachtungen beruhen. Organisierte Mobilfunkgegner greifen sich aus Umfragen stets die Maximalwerte heraus, kümmern sich nicht um die genaue Fragestellung, schon gar nicht um die Qualität der Umfrage, und zaubern aus genannten Prozentwerten anhand der Bevölkerung eines Landes absolute Zahlenwerte, die vom Neugeboren bis zum Greis sämtliche Personen umfassen. Auf diese dilettantische Weise kommen sie zu sehr großen Zahlen. Meinen Beobachtungen zufolge gibt es in der Schweiz jedoch keine 100 "Elektrosensiblen", die ihre Lebensgewohnheiten aufgrund ihrer Funkwellenphobie merklich verändert haben und z.B. ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten zeigen. Alle übrigen sind Gelegenheitselektrosensible, die warme Ohren, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und andere Allerweltsbeschwerden unqualifizierter Medienberichte wegen willkürlich mit der Einwirkung von Funk in Verbindung bringen (ebenso gut könnten sie Wasseradern, Erdstrahlen oder neuerdings "das System" dafür verantwortlich machen), jedoch ohne ihre lieb gewordenen Lebensgewohnheiten zu ändern. Unqualifizierte Berichte über Elektrosmogphobiker in den Boulevardmedien sind aus meiner Sicht auch die Ursache dafür, dass sich über die Jahre hinweg in Umfragen allmählich mehr Menschen selbst für "elektrosensibel" halten, wenn sie nach Erklärungen für unspezifische Symptome forschen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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