Irrationale Angst vor Funk-Wasserzählern (Allgemein)
Wo Frau Dr. Waldmann-Selsam umgeht, übermannt irrationale Angst vor Funkwellen leicht den gesunden Menschenverstand ihrer Zuhörer. Jüngst referierte die Dauersirene der Anti-Mobilfunk-Szene, die von Freunden Nelly genannt wird, auf Einladung des BUND Naturschutz in Bad Königshofen. Auf das bekannte Gerede der überzeugten Mobilfunkgegnerin mag ich hier nicht mehr eingehen, spannender ist folgende Passage, die ich der weltbekannten Rhön- u. Saalepost entnommen habe:
Diskutiert wurde anschließend über die Strahlenbelastung durch Mobilfunk, schnurlose Telefone, W-LAN, Babyphone und durch Funk am Arbeitsplatz. „Die Belastungen sind messbar und dokumentiert, aber es geschieht nichts“, so die Referentin. Angesprochen wurde von den Anwesenden auch der Plan des Wasserzweckverbands Gruppe Mitte, Ultraschallzähler in den Häusern einzubauen, die regelmäßige Funksignale abgeben. Als einen Eingriff in die Privatsphäre, weil man feststellen kann, wer wann Wasser verbraucht, wann man zuhause oder verreist ist und ähnliches und den Zwang, sich Tag und Nacht einem Funksignal auszusetzen für eine einzige Wasserablesung im Jahr verstehen das die Betroffenen und wollen sich dagegen wehren.
Was für ein Wahnwitz! Die Leute haben keine Ahnung, lassen sich von einer überzeugten Mobilfunkgegnerin wild machen und wollen sich jetzt gegen neue Funk-Wasserzähler wehren. Kann ein Land Wutbürger wie diese auf Dauer verkraften?
Machen wir den Faktencheck:
- Die neuen Wasserzähler, um die es in Bad Königshofen geht, sind vom Fabrikat Kamstrup.
- Das für Privathaushalte vorgesehene Modell Multical 21 wird von einer Lithium-Batterie 16 Jahre lang mit Energie gespeist. Wie oft müssen die Wutbürger ihr geliebtes Handy aufladen, damit es sie nicht im Stich lässt?
- Das Funkmodul des Zählers (Wireless M-Bus) erwacht zum Leben, sobald der erste Liter Wasser durch das Gerät geflossen ist.
- Das Funkmodul sendet wahlweise alle 16 Sekunden [oder 96] ein Datenpaket mit 10 Milliwatt Sendeleistung über 1/100 Sekunde hinweg (Quelle).
Wo bleibt da der Verstand der "Betroffenen"? Ich bin der Meinung, auch Naturfreunde müssen in technischen Dingen nicht doof sterben. Sie können sich gezielt informieren, nicht irgendwo, sondern am besten bei unverdächtigen Fachstellen wie dem Bundesamt für Strahlenschutz oder bei den Landesämtern für Umwelt. Um selbsternannte Experten wie Frau Dr. med. Waldmann-Selsam ist ein großer Bogen empfehlenswert, ebenso um alles und jeden, was mit dem Stigma "Mobilfunkgegner" kontaminiert ist. Qualifizierte technische Auskünfte sind von dieser Seite nicht zu erwarten.
Hintergrund
Smart Meter: Debatte um Funk-Wasserzähler in Oberndorf
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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- Irrationale Angst vor Funk-Wasserzählern -
H. Lamarr,
26.05.2016, 01:37
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