Autistische Störungen: auch Dr. Ratto mischt mit (Allgemein)

Dr. Ratto, Donnerstag, 30.07.2015, 13:18 (vor 3389 Tagen) @ ES

Wenn dem so ist, wie Sie schreiben, was müsste man dann tun, bevor man Kinder mit entsprechenden genetischen Grundlagen mit dem/einen Auslöser in Kontakt bringt?

Am Anfang des 19. Jahrhunderts war die sog. "pink disease" verbreitet. Es handelte sich um eine Quecksilbervergiftung bei empfindlichen Kindern, die sich u.a. durch eine Hautrötung äußerte - und neuronale Schäden. Das Quecksilber war in Salben, u.a. denen, die das Zahnen erleichtern. Viele weniger empfindliche Kinder blieben gesund. Da man es heute weiß, gibt es diese Krankheit nicht mehr, Quecksilber in Salben ist zumindest in Industrieländern verboten. In Asiatischen Ländern gibt es noch Bleichsalben zum Aufhellen der Haut, die Quecksilber enthalten und zu Vergiftungen führen können. Einen Ausbruch der "Pink disease" kann man vermeiden wenn empfindliche Personen nicht in Kontakt mit Quecksilber kommen.

Zu Autismus weiß man aus dem verlinkten Artikel, dass er bei Nachkommen von Personen, die die "pink disease" überlebt haben, signifikant häufiger vorkommt. Dazu müssen sie nicht mit Quecksilber in Kontakt kommen. Quecksilber ist nicht die Ursache für Autismus, eine Überempfindlichkeit gegenüber Quecksilber und die Neigung an Autismus zu erkranken haben aber eine gemeinsame genetische Grundlage. Deswegen wurde auch manchmal beides zusammen beobachtet und daraus entstand die Hypothese Quecksilber könnte Autismus auslösen (Damit meine ich nicht Dr. Mutter sondern die in der Publikation zitierten Angaben). Ob Autismus bei Kindern mit der entsprechenden genetischen Grundlage ausbricht hängt nicht vom Quecksilber ab, sondern von anderen Umständen, die bei weitem nicht ausreichend erforscht sind.

Tags:
Quecksilber, Signifikant


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