Berkeley, Lessig und die Harvard Law School (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 28.05.2015, 16:29 (vor 3256 Tagen) @ H. Lamarr

Von dem ursprünglich geplanten Warnaufkleber für Handys ist nicht allzu viel übrig geblieben ...

Einstimmig mit 9:0 Stimmen beschloss der Stadtrat von Berkeley in erster Lesung eine Verordnung (PDF, 4 Seiten, englisch), der zufolge Handy-Verkäufer in der Stadt Kunden über mögliche Gesundheitsrisiken aufklären müssen, wenn Handys unmittelbar am Körper getragen werden. Sollte die Verordnung auch die zweite Lesung im Stadtrat ohne Widerstand passieren, könnte die Verordnung noch im Juli 2015 inkraft treten.

Wie die GSMA meldet, hat Lawrence Lessig von der Harvard Law School die Stadträte beraten, der Professor musste auf Anfrage jedoch einräumen, er selbst halte sich nicht an die Abstandsempfehlung in der Verordnung (1 cm bis 1,5 cm Distanz zum Körper), sondern trage sein Handy in der Gesäßtasche. Wie hier ausgeführt gibt es eine direkte Verbindungslinie zwischen Lessig und dem Ex-Tabaklobbyisten Franz Adlkofer, der um 2003 herum zum Mobilfunkgegner konvertierte. Offensichtlich ist es Adlkofer und der Amerikanerin Devra Davis gelungen, den Politaktivisten Lessig, der sonst nicht auf den Kopf gefallen ist, auf die Seite der Mobilfunkgegner zu ziehen.

Kommentar: Aus meiner Sicht beruht die Verordnung von Berkeley auf veraltetem Kenntnisstand. Begründung hier. Im Vergleich zu Deutschland sind die USA mit Blick auf Handys bei der Kundeninformation rückständig, SAR-Werte sind dort eher unbekannt. Hierzulande werden SAR-Werte zwar intensiv kommuniziert, auch von Fachzeitschriften, das Interesse der Handykäufer an niedrigen SAR-Werten ist jedoch schwach.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Davis, Seilschaft, Adlkofer, Ex-Tabaklobbyist, Harvard


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