Nocebo by Proxy: der "Kerl auf dem Berg" (Medien)
Wenn ich mir diese beiden Artikel durchlese kommt von ganz alleine der Gedanke "Nocebo by Proxy" hoch (siehe auch hier).
Womit ich sagen möchte: Die Leute schaffen sich mit Ihrem unqualifizierten Gerede dort die besten Voraussetzungen für eine selbsterfüllende Prophezeiung. Sie selbst sind es, die Ordensschwester inklusive, die den Ort dort ins Unglück stürzen, indem sie z.B. Krankheiten herbeireden und dem Masten anlasten. Begreifen werden sie dies selber, wenn überhaupt, freilich erst viel später, wenn die Aufregung längst abgeklungen ist, und der Verstand wieder über den Bauch regiert. Eigentlich unglaublich, dass solche Rückfälle in die Steinzeit der Mobilfunkgegnerei auch 2014 noch möglich sind, das einzig Gute daran ist, es werden weniger und die Orte, wo es passiert, werden von Jahr zu Jahr kleiner. Aktuell bedroht sind 160 Ostracher von dem Virus, der z.B. in Großstädten schon lange ausgerottet ist.
Aus meiner Sicht sind solche Angstpsychosen wie in Ostrach kein Diskussionsthema mehr, sondern ein Fall für Psychologen und Psychotherapeuten. Die aber werden sich darum freiwillig nicht kümmern, also wird - wie so oft - nichts Nennenswertes passieren und das Strohfeuer so schnell erlöschen wie es gekommen ist. Das Schlimmste, was mMn passieren wird ist, dass "der Kerl auf dem Berg", wie es im Südkurier heißt, irgendwann keine Vertragsverlängerung bekommt, und sich deshalb ein paar hundert Meter weiter neu niederlassen muss. Dass sich die Leute dann mit Ihren Handys unbemerkt mehr Sendeleistung in den Kopf pumpen als zuvor, wird im Freudentaumel der vermeintlichen Erfolgsmeldung (der Mast ist weg) untergehen. Dummheit, heißt es, schützt vor Strafe nicht.
Das mMn einzig ärgerliche an dieser Geschichte ist die Medienpräsenz der "nützlichen Idioten", die im speziellen Fall sogar effektreich Ordenstracht tragen. Denn damit haben die hinlänglich bekannten Strippenzieher der Anti-Mobilfunk-Szene ihr Ziel bereits erreicht, völlig wurscht, wie es in Ostrach weitergehen wird. Der Weg ist das Ziel, diese häufig doof gebrachte Phrase ist für Nutznießer der Anti-Mobilfunk-Debatte zutreffend wie selten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
gesamter Thread:
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KlaKla,
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