Medienberichte erzeugen "Betroffene": konkretes Beispiel (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.07.2013, 11:41 (vor 3936 Tagen) @ H. Lamarr

Ein lange gehegter Verdacht ist jetzt wissenschaftlich bestätigt worden: Durch unqualifizierte Berichterstattung in den Medien über vermeintlich gefährliche Funkwellen werden gleichsam "Elektrosensible" künstlich erzeugt.

Hier ein praktisches Beispiel aus dem Jahr 2006, die elektrisierenden Passagen habe ich rot angemalt:

Dr. Stephanie Kuonen zur aktuellen Elektrosmog-Diskussion im Saastal
« Angst fressen Seele auf»
Dieser Filmtitel korreliert mit der gegenwärtigen Diskussion um den Elektrosmog im Saastal

Aufgeschreckt durch die Umfrage einer lokalen Krankenkasse, melden sich seither in unserer Arztpraxis vermehrt Patienten mit Befindlichkeitsstörungen (Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen; allgemeine Schwäche, Gliederschmerzen) Krebsangst, Durchfallerkrankungen, Haarausfall, Hautausschlägen ..., die sie mit einer möglichen Strahlenexposition in Verbindung sehen.

Diese Befindlichkeitsstörungen sind meistens mit Ängsten verbunden, sodass nach Ausschluss eines körperlichen Grundes die Angst als Hauptgrund für die oft behandlungsresistenten Symptome angesehen werden muss. Aufgeschreckt durch lokale Häufungen von Krebsfällen, Todesfällen oder auch schwereren Krankheiten, suchen, die Menschen nach Gründen und finden den allgegenwärtigen Elektrosmog als mögliche Ursache.

Frau Dr. Kuonen wurde für ihre Äußerungen natürlich umgehend bestraft. Von einer "IG gegen Elektrosmog im Saastal" mit einem offenen Brief, der bedeutungsschwere Sätze wie diesen enthält: "Die Bedenken der Bevölkerung was den Standort der Antenne in der Kirche, also in unmittelbarer Nähe des Schulhauses betrifft, stimmen uns sehr bedenklich."

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Befindlichkeitsstörung, Angst, Schlafstörung, Haarausfall, Kopfschmerz, Hautausschlag


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