Pressefreiheit für elektrosensiblen Badminton-Spieler (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 30.05.2013, 13:58 (vor 4225 Tagen)

Wenn die Zeit der sauren Gurken anbricht, sind die Medien mit der Substanz ihrer Meldungen noch weniger zimperlich, als sonst. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und so geistert heute die Meldung von einem Badminton-Spieler durch die Gazetten, der so derart "elektrosensibel" geworden ist, dass er heute in einem Funkloch leben muss.

So weit, so gut, bis darauf, dass die Gazetten, die das bringen, nicht so viele sind. Warum Google-News Die Welt nicht kennt (Stand: heute, 13:55 Uhr) weiß ich nicht.

Die Meldung an sich ist nicht der Grund, warum ich hier poste, sie ist eine dieser sterotypen Fallgeschichten, wie sie in der E-Smog-Szene immer wieder gerne kolportiert werden.

Viel interessanter finde ich die Frage:

Wie kommt diese Meldung überhaupt in die Presse?

Auslöser der Frage ist, dass es sich hier um die Meldung einer Nachrichtenagentur handelt, die also an zahllose Kunden dieser Agentur verschickt wurde und dann mehr oder - wie in diesem Fall - weniger häufig (und mehr oder weniger umgeschrieben) abgedruckt wird.

Aus dem Text ist ersichtlich, dass es sich hier um keinen spontan geschriebenen Artikel um den bedauernswerten Badmintonspieler handelt, sondern um eine recherchierte Story mit Stellungnahmen Pro & Kontra.

Was aber war dafür die Initialzündung, wer vermittelte den Kontakt zu dem bislang in der Szene nicht öffentlich aktenkundig gewordenen Mann?

Dieses Suchspiel kennen wir schon: Wo steckt in dieser Story der Baubiologe?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Werbung, Selbstdarstellung, Gehilfe, Pressefreiheit, Hannemann

Pressefreiheit für elektrosensiblen Badminton-Spieler

Kuddel, Donnerstag, 30.05.2013, 14:29 (vor 4225 Tagen) @ H. Lamarr

Eindeutige Botschaft:

Wer glaubt, elektrosensibel zu sein, sollte zunächst gemeinsam mit seinem Hausarzt mögliche andere Ursachen für seine Beschwerden ausschließen. Finden sich wie bei Stäbler keine anderen Ursachen, empfiehlt Schulte-Lutz den Besuch einer Umweltambulanz, die es an vielen Unikliniken gibt. Auch von Klitzing bietet Betroffenen Tests an.

Stäbler lebt heute in einem Funkloch – und er fühlt sich wohl. Mit einem Messgerät für Elektrosmog hat er in seiner alten Wohnung die Strahlungsfelder entdeckt. "Hätte ich mir das Gerät nicht gekauft, wäre ich vielleicht schon gestorben", ist er überzeugt.

Universalrezept für unspezifische Beschwerden:
Man gehe zu von Klitzing und lasse sich auf EHS testen.
Dann gehe man zu Gigaherz und kaufe sich ein Meßgerät um Strahlungsfelder zu entdecken.
Dann kauft man sich eine Abschirmung oder suche sich ein Funkloch, in dem dann sämtliche Beschwerden, für welche Ärzte bisher keine Ursachen finden konnten...von selbst verschwinden...

Ich verstehe nur nicht,was man mit dem Tipp bezüglich Umweltambulanz bezweckt.
... Möglicherweise soll damit die Bundes-Statistik über ES und EM-Besorgnis bedient werden.

K

LvK-Testergebnis

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 30.05.2013, 15:40 (vor 4225 Tagen) @ Kuddel

Man gehe zu von Klitzing und lasse sich auf EHS testen.

Möchten Sie mal so ein Testergebnis sehen, made by LvK, dokumentiert als Original in Gestalt eines PDFs?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Pressefreiheit für elektrosensiblen Badminton-Spieler

charles ⌂ @, Donnerstag, 30.05.2013, 15:48 (vor 4225 Tagen) @ Kuddel

Nee Kuddel,

man gehe nicht zur Gigaherz, sondern zur Gigahertz Solutions.

Vielleicht ist das Gerät von FunkySchool, den Detekt-us, auch brauchbar.
Der kostet nur € 49,- ex. MwSt. bei Jedermann.de

[image]

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Werbung für fragwündige Dienstleistung

KlaKla, Freitag, 31.05.2013, 10:06 (vor 4224 Tagen) @ Kuddel

Der Medizinphysiker Lebrecht von Klitzing widerspricht. Er führte Untersuchungen zu Gesundheitsgefahren von Mobilfunkstrahlung an der Universität Lübeck durch. Zwar sagt auch von Klitzing, dass unklare Beschwerden wie die Schmerzen von Wolfgang Stäbler unterschiedlichste Ursachen haben können. Neben Allergien und Belastungen durch Chemikalien und andere Schadstoffe aus der Umwelt kann Mobilfunkstrahlung seiner Meinung nach aber auch eine Ursache sein.

Vor ca. 20 Jahren führte Dr. Lebrecht v. Klitzing Untersuchungen an der Universität in Lübeck durch. Heute hat der 74 jährige rüstiger Rentner ein Unternehmen welches sich mit Messungen und Analysen zum Thema beschäftigt.

Im EMF-Portal findet man seine Arbeiten aus längst vergangen Tagen.

Und hier eine Kritik aus dem Jahr 1996 zu seinen Arbeiten.

1997 widerlegte Johannes Spittler Lebrecht von Klitzing

2003 Nach den niederschmetternden Kritiken an seine Arbeiten suchte er (ähnlich wie 2004 Adlkofer vorsorglich) seinen Bekanntheitsgrad bei Laien zu stärken. Die verstehen zu meist nichts von dem was kritisiert wurde.
Laien sorgen dafür, dass er als Märtyrer stilisiert wird. Nichts für ungut, sie wissen nicht was sie taten. :wink:

2004 hielt der BUND es für wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass Lebrecht v. Klitzing schon 1993 bezugnehmend auf die politische Entscheidung der Installierung eines flächendeckenden Mobilfunknetzes von einem bundesweiten Großversuch, dessen gesundheitliche Folgen erst in 20 Jahren abgeschätzt werden können hinzuweisen.

2005 Studien kontrovers diskutiert

2008 Buchloe lässt Mobilfunkkonzept erstellen
L. v. Klitzing nicht ohne Eigeninteresse

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Medien, Klitzing, Vertriebsweg, Kommerz, Versuch

Pressefreiheit für elektrosensiblen Badminton-Spieler

Dr. Ratto, Freitag, 31.05.2013, 13:06 (vor 4224 Tagen) @ Kuddel

Ich verstehe nur nicht, was man mit dem Tipp bezüglich Umweltambulanz bezweckt.

In der Welt steht folgendes: "Wer glaubt, elektrosensibel zu sein, sollte zunächst gemeinsam mit seinem Hausarzt mögliche andere Ursachen für seine Beschwerden ausschließen. Finden sich wie bei Stäbler keine anderen Ursachen, empfiehlt Schulte-Lutz den Besuch einer Umweltambulanz, die es an vielen Unikliniken gibt."

Umweltambulanz wird erst empfohlen, wenn der Hausarzt zu keinem Ergebnis gekommen ist. Umweltambulanzen sind meistens in Großstädten an Unikliniken angesiedelt und sehr gut ausgerüstet, um zu prüfen, ob unspezifische Beschwerden auf eine organische Erkrankung oder einen Umwelteinfluss (Schwermetalle, Pestizide, Lärm, Allergien, Luftverschmutzung...) zurückzuführen sind. Finden die etwas was der Hausarzt nicht gefunden hat, wird es behandelt und die Elektrosensibilität ist dann oft auch weg. Da hat Charles nämlich ganz recht, Personen die sich für ES halten haben oft Immunprobleme, Allergien, Defizite an Vitaminen oder Mineralstoffen, oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse. Davon werden sie zwar nicht elektrosensibel, aber krank. Ein Paradebeispiel für Kalzium und Schilddrüse ist Frau Sohmer, auch wenn sie es nicht glaubt. Bei Frauen kann die Menopause ebenfalls beteiligt sein. Findet auch die Umweltambulaz nichts, wird es als Somatisierung bezeichnet und die Patienten werden in Verhaltens- bzw. Psychotherapie geschickt. Das lehnen die meisten aber als "Psychiatrisierung" ab und bedienen sich anderer, esoterischer Methoden. Allerdings haben Umweltambulanzen auch Erfahrung mit der Behandlung von MCS, Sick-Building-Syndrom und ähnlichem, und die Ärzte dort können damit professionell umgehen. Hausärzte sind da schnell überfordert. Am Ende geht es darum, die Patienten von ihren Beschwerden, die auf jeden Fall real sind, zu befreien, unabhängig davon was die Patienten glauben.

Zusätzlich zu Umweltambulanzen gibt es bei Gesundheitsämtern Umweltmedizinische Beratungsstellen.
Eine umfassende Liste gibt es beim IZMF.

Besondere Erfahrung mit ES haben z.B:
Prof. Dr. med. Thomas Eikmann, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Justus-Liebig-Universität Gießen
Prof. Dr. Dennis Nowak, Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin, München

Dr. Ratto

Tags:
Vitamine, MCS, Umweltambulanz, Nowak, Eikmann, Psychiatrie, Sick-Building, Umweltmedizin, Kalzium, IEI, Schwermetallbelastung

Umweltambulanzen ist nicht gleich Umweltmediziner

KlaKla, Samstag, 01.06.2013, 12:16 (vor 4223 Tagen) @ Dr. Ratto

Umweltambulanz wird erst empfohlen, wenn der Hausarzt zu keinem Ergebnis gekommen ist. Umweltambulanzen sind meistens in Großstädten an Unikliniken angesiedelt und sehr gut ausgerüstet, um zu prüfen, ob unspezifische Beschwerden auf eine organische Erkrankung oder einen Umwelteinfluss (Schwermetalle, Pestizide, Lärm, Allergien, Luftverschmutzung...) zurückzuführen sind. Finden die etwas was der Hausarzt nicht gefunden hat, wird es behandelt und die Elektrosensibilität ist dann oft auch weg. ...

Vor Jahren hatte ich Kontakte zu überzeugten EHS (u.a. Weiner und Sohmer). Für mich gab es keinen Grund, an ihren Geschichten zu zweifeln. Die armen Leute werden psychiatrisiert hieß es. Die Gutachten ihrer Ärzte werden nicht anerkannt sie müssen vor Gericht, um zu ihrem Recht zu kommen. Der Freiburger-Appell, soll die Menschen aufrütteln und Veränderungen für uns alle bringen. Tausende Mediziner haben ihn damals unterschrieben. Und heute?

Im äußeren Zirkel der Mitstreiter galt, wer einen kompetenten Mediziner sucht, verweist auf den Freiburger Appell. Da finden sich viele Mediziner aus unterschiedlichen Ortschaften. Im inneren Zirkel war klar, dass hier auch Mediziner unterzeichneten die nie praktizierten oder im Ruhestand waren. Unangenehme Details, darum kümmern wir uns nicht.

Wir waren so positiv motiviert, wir können dass alles richtig beurteilen. Schließlich waren wir überzeugte, aktive Mobilfunkgegner und wir haben die Verbindungen. Wir erkennen die Lügen und Verdrehungen nicht. Nehmen sie auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. Warnungen werden in den Wind geschlagen. Hey, wir sind's die nützlichen Idioten.

Wir vertrauten auf die „ehrlichen“ Aussagen der lieben Mitstreiter. Wir sind gar nicht auf die Idee gekommen, das die uns belügen oder wichtige Detail weg lassen. Der Rat vom Hausarzt, einen Psychotherapeuten aufzusuchen wird als unverschämt, unanständig bis hin zur Endwürdigung stilisiert. Das dahinter Methode steckte, war nicht klar. Erst über den Dialog kam das Misstrauen und desto massiver wurde gegen den Dialog gerade mit Externen gewettet. Das Ganze nahm befremdliche Züge an. Heute gibt es diffamierende Monologe verpackt in Broschüren oder Flyern. Nützliche Idioten findet man immer, die dienst beflissen einen Arbeitgeber anschreiben und um die Entlassung von X ersuchen. Der Dialog wird ausgeschlagen und die Absage wird benutzt, um hinterrücks zu denunzieren, von einem amtierenden Grüne Stadtrat aus Herrenberg. Sehr vorbildlich!

Hinter all dem stecken mVn skrupellose Geschäftemacher. Es gibt viele Beispiele, an denen sich ihre Skrupellosigkeit fest manchen könnten. Aber am einfachsten erscheint mir hier der Hinweis aufs kollektive Mobbing eines kompetenten Literaturprofessors aus St. Ingbert und seinen vielen kompetenten Beiräten aus unterschiedlichen Disziplinen.

Wer will darf diesen Leuten gerne weiterhin Vertrauen schenken und sich mitschuldig machen. Ich distanziere mich von diesen Leuten. Wichtig erscheint mir der offene Dialog.

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Monolog, Mobbing, Umweltmediziner, Methode, Scharlatan, Umweltambulanz, Pseudowissenschaft, Umweltmedizin, Psychotherapeuten, Lobbyverein, Schamanen, Schund, Skrupellos

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