Tabak: Eine Stimme der Ehrlichkeit innerhalb der Industrie (Allgemein)

Sektor3, Donnerstag, 19.04.2012, 14:30 (vor 4600 Tagen) @ H. Lamarr

Auszug aus der Dokumentation "Über den Umgang mit wissenschaftlichen Ergebnissen in der Mobilfunkforschung aus der Medizinischen Universität Wien", Teil II, von

Franz Adlkofer und Karl Richter

„Eine Stimme der Ehrlichkeit innerhalb der Industrie"

Dieses Dokument beleuchtet einen entscheidenden Augenblick im Jahre 1988, als Mitglieder der globalen Tabakindustrie zusammen kamen, um über Schwierigkeiten zu sprechen, mit denen sie wegen des Themas Passivrauchen konfrontiert waren. ...

Von besonderem Interesse sind die Äußerungen des deutschen Wissenschaftlers Dr. Adlkofer, der die Schaffung einer industrieeigenen „vermarktbaren Wissenschaft" in Frage stellte.

Im Jahr 1988 grassierte die Ehrlichkeit wie ein Virus. Schon in der WPA-Sitzung am 08.03.1988 bestätigte Prof. Adlkofer laut Besprechungsnotiz von W. Fink, dass das von ihm zuvor über Jahre hinweg verteidigte Coumarin bei hoher Dosierung krebsartige Veränderungen auslösen könne. An anderer Stelle heißt es:

"Auf Wunsch von RJR wird Prof. Adlkofer ein Papier über die
wissenschaftliche Vertretbarkeit der in der EG-Richtlinie
vorgeschlagenen Warnhinweise erstellen.
Dem Wunsche von RJR nach einer wissenschaftllichen Stellungnahme
zur Berechtigung der in der EG-Richtlinie aufgenommenen Höchst-
werte von 12 bzw. 15 mg Tar zu erstellen, sieht sich Prof.
Adlkofer ausserstande nachzukommen."

Dass die Ehrlichkeit Prof. Adlkofers auch "vermarktbare Wissenschaft" in Frage stellen würde, war im März 1988 allerdings noch nicht absehbar:

"PR/Passivrauchen

Tags:
Adlkofer, Passivrauchen, Ueberla, Warnhinweis, Tabak-Library


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