Tabak: Eine Stimme der Ehrlichkeit innerhalb der Industrie (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 11.03.2012, 22:03 (vor 4401 Tagen) @ H. Lamarr

Dass es andere Textstellen gibt, hat er dem Leser wohl nicht zufällig vorenthalten, wie z. B. das folgende Dokument* zeigt:
[...]

Die Formulierung "wie z.B. das folgende Dokument zeigt" erweckt den Eindruck, es gäbe mehrere Entlastungsdokumente dieser Art. Ich konnte allerdings kein anderes finden, bis auf dieses eine, das Prof. Adlkofer bereits in der gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem IZgMF (erfolgreich) in die Waagschale warf.

Dieses Dokument beleuchtet einen entscheidenden Augenblick im Jahre 1988 ...
[...]
vertrauliches Protokoll eines gemeinsamen Industrie-Meetings, das 1998 in London stattfand ...

Richtig ist 1988.

*) englischsprachiges Original http://tobaccodocuments.org/landman/186856.html

Der Link verweist auf ein Dokument der sogenannten "Anne Landman's Collection" auf der Website tobaccodocuments.org. Anne Landman war niedergelassene Atemtherapeutin, 1998 begann sie mit dem Sammeln von Tabakdokumenten, die sie im Internet fand. Heute ist sie Redakteurin am Center for Media and Democracy.

Die Sammlung von Anne Landman umfasst jedoch nur zwölf Tabakdokumente, in denen Franz Adlkofer namentlich erwähnt wird, unter anderem das besagte Dokument mit der außerordentlich freundlichen Interpretation im Titel:
"A voice of honesty within the industry".

Ungleich mehr Tabakdokumente mit dem Namen Adlkofer in Inhalt, nämlich derzeit 14'908, kennt die Legacy Tobacco Documents Library. Dort findet sich auch das Original des Sitzungsprotokolls der besagten Industrietagung (PDF), ausgefertigt am 15. Juli 1988. Das, was bei Landman in komprimierter und interpretierter Form nachzulesen ist, steht dort fragmentiert und uninterpretiert auf 16 Seiten.

Warum ich den alten Kram hier einstelle, daran ist Teilnehmer "Roger" schuld, der <hier> auf Prof. Herbert Remmer verwies. Remmer war honoriger Toxikologe und sah das Thema "Rauchen und Gesundheit" als eines seiner wichtigsten an. Das brachte ihn zwangsläufig in Kontakt mit Franz Adlkofer. Dieser Brief des Forschers an den Tabak-Lobbyisten brachte (bei mir) den Stein ins Rollen, denn der Brief wurde im selben Jahr geschrieben, in dem das Joint-Meeting stattfand.

Von "sektor3" wird berichtet, er habe auf "die Stimme der Ehrlichkeit" gelassen reagiert und nicht versucht, die Authentizität des Dokuments infrage zu stellen. Er habe allerdings auch gesagt, eine Mücke mache keinen Sommer und ein Adlkofer entlastendes Dokument habe sich der Abwägung gegenüber einer Vielzahl belastender Dokumente zu stellen.

PS: Firefox hat mit den Links zu den Tabakdokumenten, die zu PDFs führen, so seine liebe Not. Die Links selber sind in Ordnung, sollte es Probleme geben, ersatzweise einen anderen Browser benutzen oder Firefox mit der Engine des Internet-Explorer betreiben (Add-on "IE Tab").

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Tabakindustrie, Tabak-Library


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