HL60 = Berlin, ES-1 = Wien (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 03.08.2010, 20:09 (vor 5211 Tagen) @ H. Lamarr

In der Dissertation lautet es (S. 63): "Using the same exposure setup and conditions (intermittent exposure, GSM talk modulated field, SAR 1 or 2W/kg, 16h), applied to the same cell line (ES-1), I could not reproduce the genotoxic effects obtained in a former study."

Wer hilft mir denn mal auf die Sprünge: In der Dissertation ist von der Zelllinie ES-1 die Rede, im Vortragsmanuskript zu einer Reflex-Präsentation aus dem Jahr 2004 dagegen ausschließlich von HL60-Zellen. Ist HL60 eine Teilmenge von ES-1 oder wie verhält sich das nun genau mit diesen unterschiedlichen Bezeichnungen? Lässt sich überhaupt von einer Repliokation sprechen, wenn die Wiederholung zwar die gleiche Zelllinie wie das Original verwendet, nicht aber die gleichen Zellen?

HL-60 Zellen sind völlig andere als ES-1 Zellen. Die einen (HL-60) sind Leukämiezellen, die anderen (ES-1) Fibroblasten (Hautzellen). Und natürlich muss eine Replikation einen Effekt im selben biologischen System (Zelllinie) zeigen.

Ja aber, jetzt versteh' ich gar nix mehr! Wieso heißt es dann bei Frau Focke "... to the same cell line ...", wenn es denn tatsächlich eine ganz andere ist? Verstehen Sie das? Mit welchen Zellen wurde denn nun bei "Reflex" (HF) überhaupt gearbeitet, etwa HL60 und ES-1?

Inzwischen bin ich ein Stückchen weiter gekommen :yes:.

Bei "Reflex" genügt es nicht, zwischen HF und NF zu unterscheiden, bei HF muss auch noch die AG Tauber (Berlin) und die AG Rüdiger (Wien) auseinander gehalten werden. Diese beiden AG haben offenbar mit unterschiedlichen Zellen gearbeitet. Dass Berlin mit HL-60-Zellen gearbeitet hat geht mehrfach aus dem oben verlinkten Vortragsmanuskript hervor, das eigenartigerweise jedoch keinerlei Auskunft gibt, mit welchen Zellen in Wien gearbeitet wurde. Diese Information findet sich stattdessen auf einer Webseite des BfS, auf der es heißt: Von der Ulmer Arbeitsgruppe wurde das von der Arbeitsgruppe Rüdiger zur Verfügung gestellte Zellsystem (ES-1-Zellen) verwendet.

Da die Arbeit der AG Rüdiger wissenschaftlich veröffentlicht wurde, die der AG Tauber dagegen nicht, nehme ich an, dass die Ergebnisse aus Wien wissenschaftlich mehr Gewicht haben und deshalb nur die ES-1-Zellen-Experimente der Wiener AG repliziert wurden (AG Speit, Ulm und AG Schär, Basel) und nicht die HL60-Zellen-Experimente der Berliner AG.

Dies alles deutet darauf hin, dass Frau Focke mit "a former study" also doch "Reflex" meinte, jedoch nicht die Teilstudie aus Berlin, sondern die aus Wien.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
NF, Rüdiger, Tauber, HL60-Zellen, ES-1, HF, HL60, ES1, ES 1


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