Einer steht auf dem Schlauch (Allgemein)

Doris @, Freitag, 18.06.2010, 21:55 (vor 5271 Tagen) @ H. Lamarr

So, ich rede jetzt einfach erneut mit Ihnen, auch wenn Sie mit mir nicht reden :wink:

Ich habe mir das jetzt nochmals durchgelesen und mich etwas informiert.

randomization

Statistik. Die Aufteilung von zu untersuchenden Personen oder Tieren nach dem Zufallsprinzip zu Studien- und Kontrollgruppen in experimentellen oder klinischen Studien.

Denn bislang dachte ich, dass sich Probanden- und Kontrollgruppe in möglichst nur dem einen, dem zu untersuchenden Merkmal (z.B. Mobilfunkmast in nicht mehr als 100 Meter Entfernung bei den Probanden, kein Mast weit und breit bei den Kontrollen) voneinander unterscheiden sollten.

Ja, das ist auch so

Wenn die Probanden dann erkennbar kränker sind als die Kontrollen,

im Fall einer Schlafstudie signifikant schlechter schlafen würde als die Kontrollgruppe dann..

wäre dies ein starker Hinweis auf die Masten als Verursacher.

richtig.

Wenn nun aber das Los entscheidet, wer in welcher Gruppe landet, dann sind beide Gruppen (nahezu) identisch und ich kann gar nix mehr feststellen.

Ich glaube in diesem Satz liegt das Missverständnis.
Es soll nicht untersucht werden, ob EHS schlechter schlafen als Nicht EHS. So was wäre eine Fall-Kontroll Studie. Es soll untersucht werden, ob Menschen allgemein schlechter schlafen unter dem Einfluss von Mobilfunkbasistationen, weil das ja von den EHS oder Anwohnern von Sendeanlagen immer wieder mal behauptet wird. Die Personengruppe in der einen Studie umfasste Menschen von 18 - 81 Jahre. "Randomisiert" bedeutet dann, dass das Zufallsprinzip entscheidet, ob der 18-jährige in der Expositionsgruppe oder in der Kontrollgruppe landet. Genauso wie der 81-jährige. Bei einer gemischten Probandengruppe gibt es dann in der einen Gruppe als auch in der anderen Gruppe Männer und Frauen, es werden nicht Männer mit Frauen verglichen. Eine Studie, die eine EHS-Gruppe mit einer Nicht-EHS vergleicht, kann nur bedingt randomisiert sein.

Es kommt immer darauf an, was man herausfinden möchte.

Bei der Erforschung des Nocebo Effekts z.B. kann jedoch auch bei einer EHS-Gruppe randomisiert werden. So kann dann herausgefunden werden, geben EHS, die in der Kontrollgruppe sind öfters an, dass sie befeldet wurden als Nicht-EHS, weil EHS dies erwarten. Wie stark ein Nocebo Effekt zum Tragen kommen kann, kann z.B. auch in einer Studie erforscht werden, in denen keine EHS sind, sondern unbelastete Menschen. Dies ist insofern interessant, da herausgefunden werden könnte, welche Macht unterbewusst die Psyche auf jemand hat, auch wenn derjenige meint dass er sich nicht fürchtet, aber vielleicht doch schon irgendwo mal was gehört hat über die Sendemasten. So verstehe ich auch den Satz, den Dr. Lerchl so interessant findet.
Das wäre dann der Schaden, den die 1 G Aktivisten mit ihren Vorträgen vor einem Laienpublikum anrichten.

Deshalb gehören zu der EHS-Erforschung auch diese ganzen psychologischen Fragebögen dazu. So kann/konnte man sich im Laufe der Zeit ein Bild machen, welche psychisch auffälligen Gemeinsamkeiten Menschen haben, die der Meinung sind unter sehr schwachen Feldern zu leiden. In den Arbeiten von Amanda Johannsson aus Schwerden war das teilweise sehr interessant dargestellt. Und da wurde nicht das Bild gezeichnet, vom psychisch auffälligen Menschen im absolut negativen Sinn. Das muss man halt lesen. Es kommt auch immer darauf an, wie man etwas auffasst, ob man sich immer gleich angegriffen fühlt oder manche Sachen bei sich selber erkennt.

Nein, so kann es nicht sein und so ist es bestimmt auch nicht. Aber wie isses dann?

Einer von uns beiden steht denke ich auf dem Schlauch. Vielleicht erhalten wir von Dr. Lerchl oder einem anderen Wissenden noch eine Antwort.

Tags:
Nocebo, Schlaf, Schlafstudie, Kontrollgruppe


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