Alzheimerstudie: Medienwirbel in Fahrt gekommen (Forschung)

Doris @, Samstag, 09.01.2010, 17:41 (vor 5562 Tagen) @ H. Lamarr

Ja, das wirbelt wirklich. Bis jetzt meldet Google-News sage und schreibe 145 Medien, die auf diesen Zug aufgesprungen sind.

Ich finde auch die künstliche Empörung der Kritiker lachhaft. Man könnte meinen diese eine einzige Studie sei nun der Dreh- und Angelpunkt in der ganzen Diskussion um die Frage, ob EMF nun der Gesundheit abträglich oder zuträglich seien.

Ich habe auch mittlerweile die komplette Arbeit durchgelesen und halte trotz allem an meiner Skepsis dem Wissenschaftler gegenüber fest. Denn fast zeitgleich kam seine Arbeit zu der schützenden Wirkung von Kaffee auf den Markt und die Aussagen hören sich ziemlich ähnlich an. Und im Vergleich zu manch anderen Originalstudien, die ich mittlerweile schon gelesen habe, gibt es in der Arendash Studie ein paar Dinge, die mich irritieren. Es erinnert mich auch ein bisschen an die REFLEX Arbeit. So nach dem Motto "wir sind an die Sache herangetreten um schädigende Effekte zu finden und sind jetzt total überrascht, was wir gefunden haben". So wie Prof. A. der die Harmlosigkeit der EMF beweisen wollte und damit die Mobilfunkdiskussion als abgeschlossen sah und so völlig überraschend beschädigte Zellen fand und sich heute als Retter der Menschheit vor der Mobilfunkstrahlung sieht.
Ne, mir ist das alles eine Runde zu heuchlerisch.

Wenn ich die Aussage der Studie richtig interpretiere genauso wie Ihre Stellungnahme dazu, dann scheint der schützende Effekt ja durch eine Befeldung mit EMF einzutreten, die weit über dem Ganzkörpergrenzwert liegt. Welche Expositionsstärke bei einem Menschen benötigt werden würde, um diesen schützenden bzw. heilenden Effekt zu erzeugen, weiß niemand. Es geht ja dann strenggenommen um EMF zu Therapiezwecken. Wenn ich mich da jetzt in meiner Interpretation nicht irre, dann ist es die irreführende Überschrift in den Medien, die zu falschen Schlüssen führt. Das wäre wie damals die Antonietti Erkenntnisse, dass Handys das Gehirn grillen und die letztendlich genauso falsch dargestellt waren. Ein bisschen mehr journalistische Sorgfalt wäre durchaus angezeigt. Aber die Menschheit kann man wohl nur noch mit reißerischen Überschriften für eine Sache gewinnen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Menschen immer weniger anstrengungsbereit sind und dadurch die Qualität der Arbeit, egal welcher Art, leidet.
Sieht man doch auch in der ganzen Mobilfunkdiskussion. Jeder redet mit, kaum einer strengt sich selber an, sondern verbreitet nur jeglichen noch so offensichtlichen Blödsinn.
Wieviel wirklich gute Leute gibt es denn bei den Kritikern? Daran krankt doch auch die ganze Diskussion.

So, das war jetzt meine persönliche Meinung, geprägt durch den täglichen Blödsinn, den ich lese ;-)

Und jetzt werde ich mich in Schale werfen und lasse mich zum "Mexikaner" ausführen.


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