Vive la Franz (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 20.03.2009, 19:53 (vor 5510 Tagen) @ Gast

Ein Ehepaar aus Mainz klagt am Freitag vor dem Verwaltungsgericht wegen eines Mobilfunkmasts auf dem Grundstück ihrer Nachbarn.

Ist doch klar! Um die Leute rumzukriegen, dass sie den steinigen Klageweg beschreiten, ist neuerdings doch nur die geschickte Blicklenkung auf unseren westlichen Nachbarn vonnöten. Da kenne ich einige, die erledigen sowas gerne. Und schwupps, schon sieht die Welt deutlich rosiger aus. Ohne diese Franzosen-Brille bleibt es freilich beim tristen grau-in-grau der schon vom Ansatz her zu 99,9 % erfolglosen Klage. In Mainz wird es also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein böses Erwachen für die Kläger geben, die von ihrem RA vielleicht nicht über die gegen Null gehenden Erfolgsaussichten aufgeklärt wurden.

Pikant finde ich: Die ganze Familie, so die Anklage, leide seit Inbetriebnahme der Anlage beim Nachbarn unter anderem unter Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Gereiztheit. Ich denke mal, dass es beim vielleicht 30 Meter entfernt wohnenden Standortvermieter "ähnliche" Störungen gibt: Seine ganze Familie, so der Standortvermieter, leide zwar nicht im geringsten unter den Funkfeldern desselben Masten, unter dem angeblich die Nachbarn litten, allerdings leide er und seine Familie dann spontan unter Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Gereiztheit, wenn sie zufällig auf Mitglieder der Familie des Klägers stießen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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