217 Hz Pulsfrequenz: Fahrlässige Vereinfachung? (Allgemein)

Thomas, Dienstag, 02.12.2008, 01:10 (vor 5617 Tagen) @ H. Lamarr

Hallo spatenpauli,

(Wenn Sie mir allerdings jetzt anschaulich Erklären das ich mich irrte, dann gibt´s von mir (nein keinen virtuellen Blumenstrauß) sondern einen richtigen, mit Fleurop oder so an Sie geschickten, echten Blumenstrauß mit Entschuldigung, oder auch einen Rotwein! :wink:


Also, Thomas, ich probier's mal ...

Sie wollen doch eh nur den Rotwein, stimmts...;-)

Wie Sie richtig schreiben, wird der erste physikalische Kanal einer GSM-Basis mit seinen acht logischen Kanälen (Zeitschlitze) ständig ausgestrahlt, ein bestimmter der logischen Kanäle, der Organisationskanal BCCH dabei sogar immer mit maximaler Leistung. Bei den sieben anderen logischen Kanälen (TCH), die für Sprechverbindungen genutzt werden können, bin ich mir nicht sicher, ob die leistungsgeregelt sind. Nehmen wir das zu Ihren Gunsten (vorerst) einfach mal an, zumal es ja auch plausibel wäre. Bei Vollauslastung des ersten physikalischen Kanals knallt die BTS also acht logische Kanäle raus, einen davon immer mit maximaler Leistung.

Und die anderen 7 in "Grenzweite" auch: .. mit maximaler Leistung!!
(leichte Vereinfachung Ihrerseits)
Stehen aber 7 Teinehmer näher am BTS und der hat runtergeregelt, wird dann in den Gesprächspausen kurzeitig volle Pulle gesendet für andere Handys?

Und weil bei Nichtnutzung eines TCH ersatzweise Dummydaten ausgestrahlt werden, sind auf dem ersten physikalischen Kanal immer acht logische Kanäle in Betrieb, so dass es zu keiner Zeit auf diesem Kanal zu einer 217-Hz-Pulsung kommt.

Unbestritten richtig und glas klar formuliert!

So, und jetzt bucht sich ein achter Teilnehmer auf unsere BTS ein. Was passiert? Es wird ein zweiter physikalischer Kanal aufgeschaltet, bei dem jedoch nur ein einziger logischer Kanal mit Leistungsregelung ausgestrahlt wird. Nur dieser zweite physikalische Kanal "pulst" jetzt mit 217 Hz - aber auch nur solange, bis ein neunter Teilnehmer einen weiteren logischen Kanal belegt und die Pulsung auf 433 Hz ändert.

Jawoll, und beim dritten (10ter) dann auf 650 Hz, beim vierten (11ter) dann auf 867 Hz usw.

Was "sieht" nun ein Körper, der dem Feld einer GSM-BTS ausgesetzt ist, über die momentan acht Gespräche abgewickelt werden. Der Körper sieht die beiden Trägersignale der physikalischen Kanäle, deren Frequenzen von BTS zu BTS anders sind. Das Signal des ersten Kanals ist immer stark und die Pulsung mit 1733 Hz ist immer schwach (nur kurze Signalpause von 30,5 µs zwischen den aktiven logischen Kanälen). Das Signal des zweiten Kanals ist dagegen immer schwächer als das des ersten ..

Stop, nicht immer(s.o.), sondern fast immer! Stehen Sie weit entfernt, sendet auch dieser volle Pulle!
(noch ne leichte Vereinfachung, sind in Summe eine leichtfertige Vereinfachung)

... und die Signalpause zwischen den aktiven logischen Kanälen ist mit 4040 µs sehr lang. Da beide Signale gleichzeitig auf den Körper einwirken dürfen wir sie uns auf der Zeitachse überlagert vorstellen. Heraus kommt dabei ein Signal, das tatsächlich auch eine Pulskomponente mit 217 Hz enthält. Aber freuen Sie sich nicht zu früh, ...

oh je, was kostet ein Blumenstrauß bis nach Bayern, ich ahne schlimmes...

...denn mit den 217 Hz eines Handys sind die 217 Hz einer BTS nur sehr entfernt verwandt. Und zwar deshalb, weil die 217-Hz-Trägeraustastung bei unserer BTS schon nach 30,5 µs zuende ist, während sie beim Handy 4040 µs dauert. ...

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Meinen Sie mit Trägeraustastung einmal die "Pausen" beim Handy und zum andern aber den inverten Pausen-Teil der BTS ???

Ich hoffe, Sie können dies einigermaßen nachvollziehen, es liest sich viel komplizierter als es tatsächlich ist. Die Grafiken bei RDW zeigen schnell, worauf es ankommt.

Fazit: Wir reden hier von 217 Hz, hinter dieser Pulsfrequenz stehen bei Handy und BTS jedoch zwei völlig unterschiedliche Formen der HF-Hüllkurve!

Da haben Sie mich, denn das ist unumwunden richtig, aber wegen der kürze meiner Antwort für andere nicht erkennbar und daher von mir (leicht?) fahrlässig formuliert!

Munter von Pulsfrequenzen zu reden, dabei jedoch das Tastverhältnis völlig außer Acht zu lassen, erscheint mir unter diesen Umständen eine fahrlässige Vereinfachung zu sein.

Dann rechnen wir mal: zwei leichte Vereinfachungen Ihrerseits, ein von mir nicht ganz verstandener Sachverhalt und eine (leicht?) fahrlässige Vereinfachung der Hüllkurvendarstellung meinerseits...

... macht zusammen schon mal mindestens einen guten Eindruck wie man auch in einem Forum miteinander umgehen kann. ;-)

Mit freundlichem Gruß,
Thomas


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