An Doris, Fragen und Überlegungen - Teil 2 (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 26.10.2008, 22:39 (vor 5871 Tagen) @ Schmetterling

Fortsetzung...

-Was würden Sie machen, wenn Ihnen widerfahren würde, was Frau Hentschel durchgemacht hat?

Erstmals googeln und schauen, was es für Ursachen für meine Beschwerden geben könnte.

-Können Sie sich gar nicht vorstellen wie furchtbar wütend (u. auch satirisch) man selber werden kann, wenn man nicht ernstgenommen wird? (Ich habe solche Phasen auch durch und "steh mittlerweile drüber".)

Glauben Sie, das passiert nur bei Elektrosensibilität?
Man wird in vielen Situationen nicht ernstgenommen. Da genügt wütend sein nicht, da muss man was dafür tun. Meine persönliche Erfahrung ist, am erfolgreichsten ist man, man ändert was an sich selber. Änderung der Strategie hilft in allen Lebenslagen. Das meine ich jetzt ernster, als Sie es sich vorstellen können.

Sicher ist es schwierig, sich aus der Ferne ein sicheres Bild zu machen.
Je mehr ich aber von dieser Frau lese, desto eher kann ich sie verstehen und desto eher ist alles für mich schlüssig.

für mich auch. Aber ich komme sicherlich zu einem ganz andere Schluss als Sie. Ich sehe die Probleme von Frau Hentschel, sollten die Schilderungen real sein, irgendwo anders angesiedelt.

Doris, ich weiß, dass Sie es gut meinen, und ich schätze es sehr, dass Sie sich Sorgen um die Frau machen.
Wenn Sie allerdings schreiben: Muss immer der Betroffene der Meinung sein, dass er akut Rat oder Hilfe benötigt, ist es nicht auch so, dass ein Mensch nicht in der Lage ist. hole ich schon recht tief Luft. Sie können doch nicht einfach so jemanden entmündigen!

Wieso fassen Sie das so auf?
Ich kenne jemand, bei dem ich der Meinung bin, dass er es ohne fachliche Hilfe nicht schafft aus seiner momentanen verzwickten Situation rauszukommen. Es handelt sich um einen hochintelligenten und ansonsten bodenständigen Menschen. Emotionen und Verbitterung machen es der Person m.E. nicht mehr möglich die Sache objektiv anzugehen. Das lehnt diese Person ab, und zwar deshalb, weil sie an ihrem Leben nichts ändern möchte, sondern sie wünscht sich, dass der andere sich verändert, sie endlich ernstnimmt und versteht. Wer möchte das nicht, aber es geht eben leider nicht immer so.
Ich selber sehe da Parallelen zu diversen Schilderungen. Deshalb bin ich der Meinung, dass eine psychologische Untersuchung zumindest Teil sein muss bei der Ergründung von Elektrosensibilität. Wenn man den Aussagen Glauben schenken darf, dann hat Uli Weiner sich einer derartigen Untersuchung unterzogen. Frau Sohmer, der die Anerkennung auf Frühberentung deshalb abgelehnt wird, weil sie sich keiner psychologischen Untersuchung unterzieht, lehnt dies nach wie vor für sich ab. In meinem direkten Umfeld läuft momentan ebenfalls aus ganz anderen Gründen ein Fall der Frühberentung mit 50 Jahren. Eine psychologische Untersuchung ist Teil dieses Vorganges.

Echte Hilfe wäre evtl., die Frau bei der Suche einer passenden Wohnung zu unterstützen. Wenn sie möchte!

Vielleicht macht das ja Herr Zwerenz, der sich ihrer ja anscheinend annimmt, wenn sie es möchte. Ansonsten haben Sie doch auch die Möglichkeit mit Frau Hentschel in Kontakt zu treten.

Schmetterling, mir fällt nicht nur hier in Ihrem Beitrag an mich auf, dass Sie immer wieder mangelnde Zeit anführen, warum Sie dies und das nicht tun können. Zeit zum genauen Lesen, Zeit zum Hersuchen usw. Meinen Sie, andere habe mehr Zeit als Sie? Was glauben Sie, wie lange ich hier an dieser Antwort gesessen bin, wie viele Stunden ich freiwillig investiere um Sachen einzustellen, die für Interessierte hilfreich sein können. Ich habe Familie und jobbe noch ein paar Stunden in der Woche und außer Mobilfunk habe ich tatsächlich noch andere Hobbies bzw. Verpflichtungen. Richtig, es ist meine persönliche Entscheidung, diese Zeit zu investieren, aber mir fällt auf, dass vor allen Dingen Betroffene sich zwar beklagen, aber sich auch oft nicht bewegen. Mir selber kommt zunehmend das Interesse abhanden Forumsarbeit zu betreiben, da Betroffene sich oft nur beklagen, wenn man ihnen nicht glaubt und sich daraus allgemein eine Diskussionsform entwickelt, die mir immer weniger behagt. Dann erlebe ich draußen, dass das Handy so fester Bestandteil des täglichen Lebens ist und ich mit meiner bewussten "Handylosigkeit" in der absoluten Minderheit bin, also nicht "dazugehöre". Das macht mir nichts aus, im Gegenteil, aber einen Kampf in der Sache sehe ich immer mehr als sinnlos an. Was mich noch antreibt, ist eine persönliche Macke, es einfach wissen zu wollen und auch dass es mir nicht passt, dass immer jüngere Kinder diesem Restrisiko ausgesetzt werden. Allerdings sehe ich auch die anderen bewiesenen Risiken, denen Kinder ausgesetzt sind.

Doris

Tags:
, Betroffene, Mitarbeit, Bewegungsmagel


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