Athem-3-Studien - Deutscher Bundestag zeigt sich resilient (Forschung)

H. Lamarr @, München, Montag, 30.09.2024, 00:57 (vor 9 Stunden, 33 Minuten) @ KlaKla

Athem3 Studie soll nun auch an alle Politiker des Deutschen Bundestages versendet sein durch Diagnose-Funk. In der Hoffnung, irgendwer wird schon eine Anfrage absetzen.

Jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden.

Einen Monat später: Und, hat inzwischen ein Abgeordneter des Deutschen Bundestages angebissen?

Die Suche nach "Athem 3 Bundestag" brachte tatsächlich einen Treffer im Bundestag! Zum Bedauern von Diagnose-Funk jedoch nicht zu Athem 3, sondern zu Athem 1 :-(.

Wenn nichthermische Effekte sich als dochthermisch herausstellen ...

Angebissen hatte 2009 die damalige Grünen-Abgeordnete Sylvia Kotting-Uhl. Die 2021 aus dem Bundestag ausgeschiedene Politikerin fragte schriftlich an:

Wie ordnet die Bundesregierung die Ergebnisse der Studie „Untersuchungen athermischer Wirkungen elektromagnetischer Felder im Mobilfunkbereich (ATHEM)“ der österreichischen AUVA-Versicherung ein, und welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus den aufgezeigten Veränderungen im Proteinsyntheseprofil?

Ausführlich Antwort bekam sie serviert von Staatssekretär Matthias Machnig. Was er im Einzelnen schrieb, kann jeder unter dem genannten Link nachlesen. Ich picke hier nur eine Passage heraus, in der es um physiologische Aktivität des Gehirns und die kognitive Leistungsfähigkeit unter schwacher HF-EMF-Einwirkung geht. Denn da kommt ein mMn interessantes Detail zur Streitfrage "nichtthermischer Effekte" zur Sprache, das ich so deutlich noch nirgendwo anders gelesen habe:

[...] Die Autoren des Berichts betonen, dass die vorliegenden Ergebnisse kein Erkrankungsrisiko bedeuten. Weiter behaupten die Autoren, dass es sich um einen nichtthermischen Effekt handeln muss, da die Erwärmung so gering ist, dass sie thermoregulatorisch ausgeglichen wird. Es handelt sich auf jeden Fall um Effekte, die bei einer Erwärmung der Hirnrinde von wesentlich weniger als 1 °C auftreten. Hierzu ist festzuhalten, dass Effekte, die unter 1 °C Temperaturanstieg auftreten, nicht notwendigerweise auf einem nichthermischen Wirkmechanismus beruhen, sondern auch minimal thermischen Ursprungs sein können. Es ist bekannt, dass Temperaturveränderungen im Bereich von 0,1 bis 0,2 °C Veränderungen in der Aktivität neuronaler Netzwerke (z. B. Hirnrinde, Netzhaut) verursachen können. Auch thermoregulatorische Vorgänge können sich im EEG spiegeln. Eine thermische Ursache kann deswegen nicht ausgeschlossen werden, sondern ist sogar wahrscheinlich und auch plausibel. Insgesamt handelt es sich um minimale biologische Reaktionen, die im normalen physiologischen Bereich bleiben und im normalen Tagesverlauf auch durch andere Umwelteinflüsse und Aktivitäten ausgelöst werden können. Von den exponierten Personen werden derartige leichte Veränderungen nicht wahrgenommen. Auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung kann aus den geschilderten Ergebnissen nicht geschlossen werden. [...]

Danke Diagnose-Funk!

Ohne euch hätte ich diese erhellende Auskunft nicht gefunden :yes:.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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