Geldrolleneffekt: Wenn das Blut verklumpt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 17.02.2010, 00:20 (vor 5429 Tagen)

Das Video eines Versuchs, der angeblich von Studenten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt wurde, bringt derzeit Sendemastengegner in Verzückung. Der Film veranschauliche, was mit dem Blut passiert, wenn Mobilfunkstrahlen einwirken: Der Sauerstofftransport werde erheblich behindert, das Blut verklumpe.

Päng! Das sitzt. Auch Uli Weiner keuchte einst, als er auf dem Weg zu einer Sendemastenbesetzung durchs Gehölz stapfte, dass er die Strahlung daran merke, dass sein Blut anfinge zu verklumpen!

Und tatsächlich suggeriert das Video, dass sich schon ein nur 1 bis 2 Minuten dauerndes Handytelefonat deutlich auf die Beweglichkeit der roten Blutkörperchen auswirkt und das Blut verklumpt. Der junge Mann in dem Video hat übrigens unter dem Pseudonym "Pizzamanne" auch noch Videos zu anderen Handyexperimenten bei Youtube eingestellt.

Aber: Ist die gezeigte Verklumpung wirklich dem Handytelefonat zuzuschreiben?

Die dramatische Blutverklumpung muss sich ja täglich schon fast milliardenhaft bei den Kunden der Mobilfunker einstellen - schient sich jedoch in keiner Weise aufs Wohlbefinden der Leute auszuwirken. Mir ist jedenfalls noch nie einer aufgefallen, der 1 oder 2 Minuten nach Beginn eines Telefonats plötzlich Sympotome einer mangelnden Sauerstoffversorgung zeigte und z.B. anfing nach Luft zu japsen. Abgesehen davon scheint es mir trotz des authentisch wirkenden Versuchs dennoch sehr fraglich, ob zwischen der EMF-Immission und der gezeigten Blutverklumpung tatsächlich ein Kausalzusammenhang besteht. Denn wenn ich mich recht entsinne, hatte die FGF mal berichtet, dass es für die wenig erforsche Geldrollenbildung noch viele andere völlig natürliche Ursachen geben könnte, die den angeblich dramatischen Effekt zu einem völlig harmlosen Effekt machen, vergleichbar zur Verengung der Pupille bei Lichteinfall.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
YouTube, Geldrolleneffekt, Eigenleistung, Heidelberg


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