Kein Sendemast in Ochsenhausen (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 08.02.2007, 20:15 (vor 6425 Tagen) @ Marianne

Hallo Marianne,

danke für Ihre Antwort. Grundsätzlich kann ich Ihnen in vielen Punkten recht geben.

Auf die Frage antworte ich gerne. Grundsätzlich gehören die derzeitgen Mobilfunksender nicht in die Nähe von Wohngebieten.

Aber auch diese Sender werden bekämpft. Auf der großen Podiumsdiskussion, auf der ich vor kurzem war (und hier berichtet habe) soll der Sender 600 m außerhalb des Ortes auf eine Anhöhe rauf. Die Gemeindeverwaltung hat extra den TÜV beauftragt eine Berechnung zu erstellen, wie die Belastung im bebauten Wohngebiet sein wird. Da wurden Werte im Bereich des Salzburger Vorsorgewertes errechnet. Wie schon geschrieben, es gibt schlechte Stimmung im Ort, da gibt es selbstverständlich auch Leute, die den MAsten befürworten, sogar welche, die anscheinend finanziell knapp sind und den Masten befürworten. Das ist eine hochgefährliche Mischung, denn die Leute waren teilweise clever genug die Gefahr zu erkennen, dass da jemand sich den Masten auf sein Gebäude installieren lässt und dann haben sie den mitten im Ort. Wie geschrieben, da war Hr. Zwerenz als persönlicher Berater der Leute anwesend. Wäre es nicht seine Aufgabe, die Leute objektiv über die Situation aufzuklären.
Fazit: M.M.n. werden zum momentanen Zeitpunkt von vielen BI alle Sender bekämpft, vermutlich auch mit der ARgumentation, die Sie geben (die nicht grundsätzlich falsch ist) und oft werden dann schlechtere Standorte gewählt oder andere Sender strahlen stärker mit den bekannten Folgen. Ich glaube nicht, dass die Netzbetreiber ihren Plan deswegen komplett aufgeben, denn denen geht es in erster Linie darum die Handybedürfnisse der Menschen zu befriedigen und die meisten Menschen wollen telefonieren, leider auch viele Sendemastgegner.

Es sollte ein strahlungsminimiertes Konzept erarbeitet werden. Hohe Sender außerhalb, Mikrosender innerhalb. Nur Outdoor-Versorgung. Dann wäre dies ohne Probleme möglich.

Auf meine Frage nach einer guten Versorgung im ländlichen Bereich, wo Sender mit Makrozellen errichtet werden, damit eine hohe Reichweite erreicht wird, hat mir Herr Wölfe mal so geantwortet. Ein Sender auf den höchsten Punkt im Ort (z.B. den Kirchturm) und zur Abdeckung außerhalb der Orte hohe Funktürme ins freie Feld, die stärker strahlen. Schlecht finde ich diesen Vorschlag nicht. Als ich das mit den Kirchtürmen mal in einer Versammlung anpries, wurde ich beinahe gelyncht.

Daß bei mehreren Sendern die Leistung niedriger geschalten wird, glaube ich keinesfalls.

Diese Gedanken machte ich mir auch schon, aber da stellt sich dann die Frage, warum sollen die Leistung immer noch hoch sein, wenn mehrere Sender da sind. Ich sehe es eher so, dass die Netzbetreiber gar nicht bereit sind mehr Sender zu errichten. Das kostet jede Menge Geld, die berufen sich auf die Grenzwerte und somit ist für die alles im grünen Bereich. Ich glaube auch, dass die Netzbetreiber gerne dieses ARgument gegen die mobilfunkkritische ARbeit benutzen, dass wegen des massiven Widerstandes auf stärker strahlende Sender ausgewichen werden muss. Sicherlich ist es unangenehmer für die Netzbetreiber, wenn sie auf diesen massiven Widerstand stoßen. Aber so ganz nehme ich das ARgument auch nicht ab. Auch in Zeiten, wo es noch weniger Widerstand ab wurden STandorte so gewählt, die mehr als schlecht für die Anwohner sind. So z.B. in unserer Gemeinde. Sollten Erkrankungen um die Sender auftauchen, dann gehen die Zahlen in der STatistik unter, selbst KRebshäufungen um Sender werden mit Messungen unter dem Grenzwert abgewunken.
Da geht momentan keiner vor Ort, der wirklich an einer ernsthaften Aufklärung interessiert ist.

Der derzeitige Ausbau betrifft auch weniger das Telefonieren, da geht es um Dienste wie Fernsehen übers Handy; Dateien, Fotos und Videos verschicken; mit dem Handy im Internet surfen; u.v.m. Wimax nicht zu vergessen.

Allerdings wird das nur dort angeboten, wo auch Bedarf besteht. Wir haben hier in unserem Sender seit 3 Jahren UMTS installiert und es wurde bis heute nicht zugeschaltet. Ich gehe davon aus, weil der Bedarf nicht hoch genug ist, eine andere Erklärung hätte ich nicht.

Da uns die Politik im Stich läßt, sich einen Dreck um uns schert, müssen wir die Mobilfunkindustrie zwingen ihre Politik menschenfreundlicher zu gestalten. Indem alle Sender boykotiert werden, sie keine Grundstückseigentümer mehr finden, die ihre Häuser und Grundstücke vermieten. Dann müssen sie sich etwas einfallen lassen, um überhaupt noch funken zu können und auf unsere Forderungen eingehen. Mobilfunk ja, aber nicht wie es derzeit läuft.

Das ist von der Grundidee her zwar richtig, aber zum einen wird dies, wenn überhaupt noch lange nicht realisiert werden. Und so lange leben Menschen unter schlechteren Bedingungen als mit einem besser ausgebauten Funknetz. Der Sender muss ja nicht mitten im Ort stehen. Und meine persönliche Meinung, wo ich total anders denke. Mehr und schneller ERfolg wäre da, wenn statt der Sender die Handys boykottiert werden würden. Und deshalb behaupte ich nach wie vor, dass die Aufklärung in eine total falsche Richtung ging. Und nicht alle - aber sehr viele Sendemastgegner haben ein Handy und auch ein DECT-Telefon.

Allerdings respektiere ich ganz klar die Menschen, die in der Nähe eines Senders wohnen und vielleicht dadurch auch schon erkrankt sind. Dies möchte ich auf jeden Fall hervorheben.

mfg
Doris


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum