Athem 3.1: zahlt der slowakische Steuerzahler den Löwenanteil? (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 20.08.2024, 23:52 (vor 84 Tagen) @ H. Lamarr

► Athem 3.1 - Belyaev - Chromosomenschäden - (veröffentlicht)

Bislang ging ich davon aus, das Athem-3-Projekt mit allen seinen Studien sei ein Projekt in der alleinigen Verantwortung der sogenannten Kompetenzinitiative, die das Projekt auch zu 100 Prozent finanziert. Die staatliche Slowakische Akademie der Wissenschaften (SAS) hatte ich nur insofern auf dem Schirm, dass der Korrespondenzautor Igor Belyaev (auch Beliaev) dort als Wissenschaftler am Institut für experimentelle Onkologie des Biomedizinischen Zentrums der SAS angestellt ist. Im Fließtext der Belyaev-Studie wird die SAS namentlich nicht erwähnt. Dort ist nur von einem Labor die Rede oder von einem Partnerlabor, das die Blutproben der Probanden analysiert hat.

Beim Recherchieren auf der Website der SAS ist mir nun eine Liste der internationalen Projekte des Biomedizinischen Zentrums über den Weg gelaufen. Und in dieser Liste ist gegenwärtig auch ein Eintrag zur Belyaev-Studie zu finden (siehe Screenshot, dort in deutscher Übersetzung).

Ins Deutsche übersetzter Eintrag zur Belyaev-Studie auf der Website der SAS.
[image]

Das späte Enddatum (31.12.2027) stützt Andeutungen von Athem-3-Koordinator Mosgöller, dass die momentan aktuelle Belyaev-Studie der Vorläufer einer Folgestudie ist, die mit größerer Probandenzahl und ggf. besserem Studiendesign durchgeführt werden soll.

So weit, so gut.

Doch der Eintrag auf der Website der SAS, dort ist er einer von derzeit 24, erweckt für mich stark den Eindruck, dass die Belyaev-Studie eben nicht ein alleiniges Projekt der "Kompetenzinitiative" ist, sondern ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der SAS und einem deutschen Partner, der die HF-EMF-Expositionsmessungen und die Bereitstellung der Blutproben übernommen hat.

Für die Studie selbst ist diese Teilung ohne Belang. Nicht aber für deren Finanzierung. Denn die "Kompetenzinitiative" bemüht sich z.B. hier den Eindruck zu erwecken, das gesamte Athem-3-Projekt sei nicht zuletzt dank bürgerlicher Spendenpraxis gelungen. Auch Vorstandsmitglied Klaus Scheidsteger haut in dieselbe Kerbe. Mutmaßlich soll damit der prestigeträchtige Eindruck vermittelt werden, die deutsche Bevölkerung stünde voll hinter dem Athem-3-Projekt. Für mich sieht es jetzt allerdings so aus, dass bei der Belyaev-Studie und deren Folgestudie, für den Löwenanteil (Analysen) deutsche Spender (z.B. Memon, Rosenheim :-)) nicht aufkommen müssen, sondern die slowakischen Steuerzahler :lookaround:. Schlimm ist das für die Slowakei mutmaßlich nicht. Denn hätten die Deutschen in der Endphase der Europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" nicht geschummelt, den Slowaken wäre die Krone sicher gewesen, das EU-Land zu sein, in dem die 5G-Paranoia am heftigsten grassiert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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