Athem 3: Nicht sooo schlecht, aber keineswegs ein Game-Changer (Forschung)

e=mc2, Sonntag, 09.06.2024, 14:32 (vor 23 Tagen) @ Gast

Chromosomenaberrationen wie dizentrische Chromosomen (p=0,007), Chromatidenlücken (p=0,019), Chromosomenfragmente (p<0,001) und die Summe der Chromosomenaberrationen (p<0,001) waren in der exponierten Gruppe signifikant höher. Kein potenzieller Störfaktor beeinflusste diese Ergebnisse.

Erhellend ein Blick auf die Daten. Die Summe aller Chromosomenaberrationen betrug in der Kontrollgruppe 3.9% (Standardabweichung: ±1.1%) und in der Expositionsgruppe 7.1% (±1.3%). Die Standardabweichung ist auffällig gering, vor allem in der Expositionsgruppe. Die kleine Standardabweichung bedeutet dass 2/3 der Probanden der Expositionsgruppe (n=8) einen Wert zwischen 5.8 und 8.4% aufweisen sollten. Theoretisch zu erwarten ist weiter, dass 95% der Probanden (n=11.4:tock:) zwischen 4.5 und 9.7% liegen sollten. Bei der Kontrollgruppe liegen 8 Probanden zwischen 2.8 und 5%. Es gibt also praktisch keinen Überlagerungsbereich zwischen "Nicht-Exponierten" und Exponierten. Damit erklärt sich auch der tiefe p-Wert trotz kleiner Gruppengröße und die statistische Signifikanz mit Bonferroni-Korrektur. Wäre interessant zu wissen, ob eine solche Verteilung von Chromosomenaberrationen überhaupt biologisch plausibel ist.

Aber abgesehen davon bedeutet das, dass man anhand der Chromosomenaberrationen eine Person zuverlässig als hoch oder niedrig exponiert einteilen könnte. Erstaunlich, wenn man einen solchen massiven Effekt bisher noch nicht herausgefunden hätte. Zudem ist die typische mittlere Exposition bei den Exponierten mit rund 0.4 V/m nicht speziell hoch. Da wohl mittlerweile viele Leute in diesem Bereich exponiert sind, müssten Chromosomenaberrationen deutlich zugenommen haben. Weiss man da etwas?


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