Acht Milliarden Notrufe? (Medien)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 30.11.2006, 22:56 (vor 6567 Tagen) @ Doris

Wenn ich das richtig verstehe, dann dürften sich die gemessenen Werte um eine Mobilfunkantenne je nach Tageszeit nicht auffallend verändern? Wir stellen aber fest, dass die WErte am Sonntag morgen z.B. deutlich niedriger sind als am Samstag abend. Können Sie mir das erklären?

Am Sonntagmorgen messen Sie aller Voraussicht nach den Organisationskanal, also sozusagen die Grundstrahlung ihrer GSM-BTS. Am Samstagabend, wenn die Nachtschwärmer sich spontan verabreden, brummt ihre BTS dagegen auf allen Kanälen (normalerweise vier). Außerdem ist der Einwand von Raylauncher nicht von der Hand zu weisen, dass Sie - ohne dies mit Ihrem Breitbandmessgerät erkennen zu können - am Samstagabend zusätzlich zur BTS auch nahe Handys mitgemessen haben. Dieses Risiko geht übrigens auch Dr. Waldmann-Selsam ein, wenn sie ihre Überschlagsmessungen vor Ort macht - wehe, wenn dann einer um die Ecke steht und telefoniert, dann notiert sie irrtümlich zu hohe Werte für die Basisstation. Norbert Leitgeb höchstpersönlich hat einmal verblüfft feststellen müssen, dass an Messorten bis zu 70 % der gemessen Funkfeldbelastung nicht von DECT oder Mobilfunk-Basisstationen herrühren, sondern von nahen Handys, über die telefoniert wurde. Und Sie wissen ja, ein GSM 900-Handy kommt auf maximal 2 W Sendeleistung (Spitzenwert), ein GSM 1800-Modell auf 1 W. Das ist 4- bis 8-mal stärker als bei DECT, da kann schon was rüberkommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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