Kernaussagen die gestrichen wurden Teil II (Medien)

Gast, Donnerstag, 30.11.2006, 18:34 (vor 6567 Tagen) @ H. Lamarr

DRS: Viele namhafte Wissenschaftler sagen, die von den Mobilfunk-Gegner zitierten Studien, die die Gefährlichkeit der Strahlung untermauern sollen, seien wissenschaftlich nicht haltbar. Stimmt das?

L. Geppert: Nehmen wir die epidemiologischen Studien um Mobilfunkantennen als aktuelles Beispiel: Es fällt auf, dass alle 8 wissenschaftlich publizierten Studien statistisch signifikante Effekte auf gesundheitliche Parameter fanden, d.h. das Bild ist insgesamt sehr konsistent.

Dazu zeigen 5 von den 8 Studien sogar signifikante Dosis-Reaktions-Beziehungen, d.h. zum Beispiel je höher die gemessene Feldstärke war, desto häufiger sind die Symptome aufgetreten.

Auch wenn die Qualität mancher dieser Studien noch zu wünschen übrig lässt: Die Risikofaktoren, die hier gefunden wurden sind definitiv viel zu hoch, um sie mit Qualitätsmängeln einfach wegdiskutieren zu können. Auch weil diese Studien in der Regel Effekte unterhalb der Schweizer Vorsorgegrenzwerte zeigen - sofern die Feldstärken gemessen wurden - ist das Gesamtbild daher längst alarmierend.

DRS: Ist das Risiko, das von der Mobilfunkstrahlung aus geht (insbesondere von Antennen) verglichen mit anderen Lebens-Risiken (schlechte Luft, Lärm, UV-Strahlung, Unfall-Risiken etc.) nicht verschwindend klein?

L. Geppert: Hierzu gibt es viele Beispiele. Nehmen wir Luftverschmutzung. Wenn Sie an einer stark befahrenen Strasse wohnen, dann haben Sie ein etwa 30% höheres Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, als wenn Sie auf dem Land wohnen.

Beim Mobilfunk haben erste Pilotstudien um Mobilfunkantennen ein über 300-prozentiges Risiko für diverse Krebsarten im Umkreis von 400m um die Antenne gefunden. Dies ist ein Faktor 10 im Risiko gegenËer Luftbelastungen. Beim Mobilfunk ist die Palette der Krebsarten zudem recht breit, im Gegensatz zu Luft oder Asbest.

DRS: Die Mobilfunk-Betreiber sprechen von Angst-Kampagnen der Gegner. Ihre Meinung dazu?

L. Geppert: Die Probleme bei Kühen welche nach der Installation einer Antenne auftraten haben wahrscheinlich wenig mit Angst zu tun. Zudem melden viele Bürger Beschwerden einige Wochen nach Installation einer neuen Antenne. Und genau die sind es, die sich nachher wehren. Mit einer Kampagne könnte man die nicht vom Sofa hoch holen. Dieser Vorwurf ist definitiv eine "Verzweiflungstat" der Betreiber.

Tags:
Tiere, Diagnose-Funk, Geppert, Naila, Qualitätsmängel, Rinder


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