TNO-Studie: Kleine Nabelschau (Allgemein)

Susanne, Donnerstag, 03.08.2006, 14:47 (vor 6487 Tagen) @ H. Lamarr

Decrease bedeutet Abnahme der Geschwindigkeit, nicht Zunahme!


Also wenn ich mir die Grafik in Abb. 11.3 des Tests anschaue (Seite 55), dann ist da nicht von Geschwindigkeit die Rede, Susanne, sondern von Reaktionszeit. Und die ist bei Gruppe B unter Feldeinwirkung durchweg kürzer, bei GSM1800 und UMTS sogar signifikant kürzer und damit besser. Oder sehe ich das falsch?

"decrease of comparison speed"
übersetzt: Abnahme der Geschwindigkeit beim Vergleich
Wenn ich das so beschrifte, dann gehe ich davon aus, dass die Autoren wissen, was sie schreiben. Ich würde nicht wagen, das zu bezweifeln.
Auf Seite 46 ist noch kurz beschrieben, was und wie bewertet wurde.
Beim Memory Comparison test und bei Visual selective attention test wurde die Geschwindigkeit bewertet, bei den anderen beiden Tests die Reaktionszeit.

Aber 11.3 ist bei mir eine Tabelle über Big-Five, Memory Comparison test ist Tabelle 11.12.

Aber ernsthaft, die ganze TNO-Studie ist doch rausgeschmissenes Geld. Für einen Langzeiteffekt ist sie zu kurz - da brauchen wir Zeiträume um die 10 Jahre - und für einen Test des Grenzwertes ("Der Grenzwert wird eingehalten!!") ist die Belastung mit 0,1% des Grenzwertes zu gering. Ich würde es als Verschwendung von Steuergeldern bezeichnen.
Ich würde mal diesen Link nehmen: http://www.hese-project.org/de/emf/WissenschaftForschung/Hecht_Prof.%20em.%20Prof.%20Dr.%20med._Karl/060625_BayerischerLandtag.pdf
Da kommt dann der Vortrag von Prof. Hecht am 7.7.06 im Bayr. Landtag. Hier stellt er die russischen Langzeitstudien vor, die am Personal mit EMF-Exposition unter ärztlicher Betreuung durchgeführt wurden. So etwas bringt uns weiter. Hier kommt auch klar heraus, dass eine wirkliche Reaktion nicht vor 3 Jahren Exposition zu erwarten ist. Statt die Probanden in ES und Nicht-ES zu teilen, sollte die Vorbelastung festgestellt werden, wenn ich etwas herausbekommen will. Bei nicht vorbelasteten kann es im ersten Ansatz, wie aus diesen Studien hervorgeht, zu einer stimulierenden Wirkung kommen. Nun hält diese aber nicht lange. Auf Seite 27 ist die Graphik. Man sieht im 2./3. Jahr den Abfall. Leider reihen wir uns immer mehr in das 3. bis 10. Jahr ein. Mein Albtraum ist der Flug mit einem depressiven und übermüdeten Flugkapitän. Die Reaktionszeit mag die Automatik noch ausgleichen, aber Depressionen und Müdigkeit, das kann gefährlich werden.

Ein Grenzwert von 100µW/m² wird übrigens von der STOA, dem Wissenschaftsrat der EU empfohlen!


Das liest sich fast so, als ob die EU in Richtung 100 µW/m² steuern würde, was aber ganz und gar nicht der Fall ist.

Nein, aber wenn ich an diese Werte herangehe, dann sind kaum noch relevante Reaktionen zu erwarten. Dann kann man wieder in der Presse tönen: Mobilfunk, alles harmlos!! Deswegen nochmals, TNO, rausgeschmissenes Geld! Das Wunder besteht darin, dass trotzdem noch Abweichungen von der Norm gefunden wurden.

Susanne


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