Funkmast in Schletzenhausen: Sturm im Wasserglas (Allgemein)
Hessen: Der Widerstand gegen einen Funkmast im Hosenfelder Ortsteil Schletzenhausen nimmt kein Ende. Nachdem Vodafone im Streit um den Bau eines Funkmasten anbietet, auf einen Alternativstandort auszuweichen, stellt sich die Bürgerinitiative erneut quer, schreibt die Fuldaer Zeitung am 25. November 2022.
Was ist da los?
Hintergründe für die irrationalen Ängste der Schletzenhausener erfährt man in einem 25-minütigen sachlich-objektiven Podcast der Fuldaer Zeitung und in einem Artikel der Osthessen News vom September 2022.
Schletzenhausen hat 327 Einwohner. Die Bürgerinitiative "Kein Mobilfunkmast in Schletzenhausen" hat zwar nur 30 Mitglieder, konnte aber in einer Unterschriftenaktion gegen den geplanten 50 Meter hohen Vodafone-Funkmasten 210 Schletzenhausener auf ihre Seite ziehen. Nicht eine Verschandelung der Aussicht stört die Leute dort am meisten, sondern der seit 30 Jahren bewährte Klassiker aus dem Repertoire organisierter Mobilfunkgegner, es ist also die Angst vor gesundheitlich schädlichen Folgen der Funkstrahlung. Nachvollziehbarer wären solche Ängste, stünde der Funkmast nur wenige Meter neben der Wohnbebauung. Dies aber ist nicht der Fall, Vodafone plante den Mast vorsorglich genau in der Mitte zwischen den Rändern der Orte Schletzenhausen und Hosenfeld an einer Stelle, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen. Zu den beiden Ortsrändern gibt es ziemlich genau 500 Meter "Sicherheitsabstand", ein großer Wert, von dem Städter nur träumen können. Wortführer der BI ist Helmut Frimmel, in Schletzenhausen ist er erster Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr, beruflich ist oder war er Produktionsleiter bei dem Kofferhersteller W.AG in Geisa. Über Frimmels Motive, sich aktiv gegen den Mast zu positionieren, geben die Quellen keine Auskunft.
Der geschilderte Sachverhalt in Hessen hat große Ähnlichkeit mit einer vom IZgMF erzählten Geschichte über "Die schreckliche Ignoranz überzeugter Sendemastengegner", die sich 2019 ungefähr 200 km südöstlich in einem oberfränkischen Dorf zugetragen hat. Die Situation dort hat sich seit 2019 nicht verändert, der geplante Funkmast wurde weder an der vorgesehenen Stelle noch anderswo errichtet. Ob die uneinsichtigen Bürger, die mutmaßlich alle ein Smartphone haben und sich dennoch mit wenig Verstand, viel Bauchgefühl und vollgestopft mit Desinformation energisch gegen Mobilfunkmasten in ihrem persönlichen Dunstkreis wehren, dafür auch einmal z.B. mit einem Hirntumor bezahlen müssen, das steht heute noch in den Sternen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –