Hans-U. Jakob beharrt auf 3,4-GHz-Grenze für 5G (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 02.02.2019, 15:20 (vor 2123 Tagen) @ H. Lamarr

Aus unerfindlichen Gründen glaubt der Gigaherz-Präsident, 5G könne nur ab 3,4 GHz stattfinden. Richtig ist: 5G ist der erste Mobilfunkstandard, der von Anfang an für den großen Frequenzbereich von 400 MHz bis 90 GHz spezifiziert wurde. So steht es in einem "White Paper" des Mobilfunkpioniers Nokia, der, davon darf man unbesehen ausgehen, besser informiert ist. Jede der demnächst in der Schweiz versteigerten Trägerfrequenzen eignet sich damit für 5G. Auch ist von 3,4 GHz in den oben verlinkten Auktionsregeln keine Rede, versteigert werden in der Loskategorie E Frequenzen im 3,6-GHz-Band (3,5 GHz bis 3,8 GHz).

Am 2. Februar lässt der Gigaherz-Präsident in seinem Forum wissen:

Was unterhalb 3.4 Gigahertz ist, hat mit 5G nichts zu tun. Punkt.

Auszüge aus dem "White Paper" von Nokia (5G deployment below 6 GHz), die der Einschätzung des Gigaherz-Präsidenten partout nicht folgen wollen:

5G is the first radio system designed to support any spectrum between 400 MHz and 90 GHz. This wide range of spectral options provides the best combination of high capacity, high data rates, ubiquitous coverage and ultra-reliability.
[...]
The main spectrum options for 5G in its early phases are around 3.5 GHz and 4.5 GHz and millimeter waves at 24-28 GHz and 39 GHz with Time Division Duplex (TDD) technology. The initial phase aims to use existing base station sites for 3.5/4.5 GHz to simplify 5G introduction. 5G at 3.5 GHz with massive MIMO (Multiple Input Multiple Output) beamforming antennas can match the coverage of existing 4G networks using the 2 GHz band with traditional passive antennas. Peak data rates up to 2 Gbps can be achieved with 5G by using 100 MHz of bandwidth, providing a capacity up to 10 times greater than 4G. Millimeter wave spectrum offers up to 1 GHz per operator to enable peak rates of up to 20 Gbps and very high hotspot capacity.

5G can also use sub-1 GHz Frequency Division Duplex (FDD) bands to provide wide area coverage, including deep indoor penetration. The low band spectrum can take advantage of the new 700 MHz allocation in Europe or 600 MHz allocation in USA, as well as the refarming of 850/900 MHz released by minimizing the use of legacy 2G/3G spectrum. The aggregation of the different spectrum bands from sub-1 GHz to millimeter waves provides the best combination of coverage, capacity and user data rates.

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Bild: Nokia

Die Schweiz ist wegen der Einschränkung durch die Anlagegrenzwerte und die günstige Funkfeldausbreitung bei tieferen Trägerfrequenzen mMn geradezu prädestiniert, für eine schnelle großflächige Anfangsabdeckung mit 5G freie Frequenzbänder unterhalb 1 GHz zu verwenden.

Wenn die ersten 5G-Basisstationen auf 700 MHz, 1,4 GHz oder 2,6 GHz in Betrieb gehen, werden wir den Gigaherz-Präsidenten freundlich an seinen beharrlichen Irrtum erinnern. Meine Empfehlung: Er soll fürs abermalige Zurückrudern schon einmal die Ruder aus der Garage holen und griffbereit legen.

Hintergrund
5G-Frequenzen: Hans-U. Jakob rudert nachts zurück

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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