Sechs 5-Sterne-Rezensionen: Frisch getürkt ist halb verkauft (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 23.12.2018, 19:09 (vor 1968 Tagen) @ H. Lamarr

Stand heute hat das Sandner-Buch, das laut Amazon seit 25. Oktober 2018 auf dem Buchmarkt ist, sechs Rezensionen abgeerntet, ausnahmslos 5-Sterne-Rezensionen voll Huld, sofern die Rezensenten nicht mit der Schilderung ihrer eigenen schweren Schicksals beschäftigt waren. Es muss ein tolles Buch sein, das Carolin Sandner da zusammengetippt hat.

Doch ich mag es nicht glauben. Denn von einer einzigen Ausnahme abgesehen (A. Raab) sind die übrigen fünf 5-Sterne-Rezensionen die jeweils erste überhaupt, die von den restlos beglückten Rezensenten bei Amazon abgegeben wurden. Das riecht in fünf von sechs Rezensionen für mich penetrant nach gefälliger Lobhudelei aus dem Freundes-, Bekannten- oder Geschäftspartnerbereich der Autorin. Zu dieser Einschätzung komme ich auch deshalb, weil Jubelrezensionen dieser anrüchigen Art auffallend häufig bei Büchern zu beobachten sind, die angebliche Risiken des Mobilfunks an die Wand malen.

Der festen Wille zur Manipulation gehört meiner Erfahrung nach zur Anti-Mobilfunk-Szene wie die Butter zum Brot, skeptische Stimmen gibt es in dieser Szene nicht, und wenn doch, werden sie niedergebrüllt. Vermutlich regnet es auch bei anderen Themengebieten unredliche 5-Sterne-Rezensionen, um den Absatz eines Buches anzukurbeln, das macht die Sache im Fall Sandner jedoch nicht besser. Klar, ich könnte das Sandner-Buch kaufen, um der Lobhudelei etwas entgegen zu setzen, ich denke aber gar nicht daran, die geforderten 14 Euro auszugeben, nur um mich riskanten Blutdruckentgleisungen auszusetzen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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