Wolfgang Maes schon wieder bei Zitatfälschung ertappt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 25.02.2017, 20:21 (vor 2827 Tagen)

Wolfgang Maes hat wieder einmal eine Fünf gerade sein gelassen. Der Baubiologe behauptet in einer seiner Zitatsammlungen:

"Wir befestigten zwölf Probanden fünf Tage lang ein Handy am rechten Ohr und schalteten es per Fernsteuerung ein und aus. Nach dem Einschalten erhöhte sich deren Blutdruck. Auch Gehirnleistung, Gedächtnis, Reaktionsschnelligkeit und räumliche Vorstellungskraft litten unter der Bestrahlung."

Neurologen der Uni Freiburg in der Mediziner-Zeitschrift 'Medicom' (Februar 1999)

Ein paar Trittbrettfahrer griffen zu und brachten die Meldung 1:1 ebenfalls.

Wenn Maes zitiert, darf mit Fug und Recht angenommen werden, dass an dem Zitat etwas faul ist. Im konkreten Beispiel war der Nachweis für den Wurm in Maes' Zitat gar nicht so einfach, denn die angebliche Mediziner-Zeitschrift, um die es geht, wurde bereits 1999 publiziert und war daher nicht leicht zu finden. Besonders deshalb nicht, weil Maes die Quelle falsch zitiert. Der angebliche Artikel der Freiburger Neurologen erschien nicht im Februar 1999 im Medicom-Magazin, sondern im Januar. Dies ist noch die kleinste Verfälschung, die sich der Baubiologe gegönnt hat.

Schon gröber ist die Behauptung von der "Mediziner-Zeitschrift". Jeder kann sich hier selbst davon überzeugen, dass dies nicht stimmt: Die angebliche Mediziner-Zeitschrift ist das von einem Pharmahersteller unentgeltlich abgegebene Kundemagazin für Laien im Stile der Apotheken Umschau. Mit dem Attribut "Mediziner-Zeitschrift" wollte Maes das Blatt offensichtlich aufwerten und wichtiger machen als es tatsächlich ist.

Maes' gröbster Schnitzer ist auf Seite 5 des verlinkten Magazins zu sehen. Der Baubiologe täuscht vor, Wissenschaftler der Uni Freiburg hätten in der Zeitschrift über ihr Studienresultat berichtet. Dies ist nicht nur eine Zitatverfälschung, sondern eine lupenreine Zitatfälschung. Denn in Wahrheit ergreift dort kein Freiburger Neurologe das Wort, sondern ein unbekannter Autor (vermutlich jemand von der Redaktion), der lediglich eine Kurzmeldung ohne weitere Quellenangaben bringt (was bei Kurzmeldungen durchaus üblich ist). Maes muss die Belanglosigkeit der Kurzmeldung erkannt haben, sonst hätte er das Zitat nicht so gefälscht, wie er es gemacht hat. Heute ist es wegen der fehlenden Quellenangaben nahezu unmöglich zu recherchieren, ob die besagte Kurzmeldung auf Tatsachen beruht, inhaltlich verfälscht oder frei erfunden ist.

Dies ist bereits die achte Zitatfälschung/-verfälschung, bei der Wolfgang Maes erwischt wurde. Bemerkenswert ist dies deshalb, weil bisher nur acht seiner Zitate vom IZgMF geprüft wurden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Baubiologe, Maes, Zitatverfälschung, Trittbrett


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