Europa fängt an, EHS ernst zu nehmen (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.11.2014, 13:05 (vor 3656 Tagen) @ H. Lamarr

Die Bedeutung dieser Stellungnahme im EU-Tagesgeschäft wird mMn gegen Null gehen, wenn sie denn überhaupt registriert wird. Das aber ist nicht das Problem. Es sind vielmehr die zahlreichen Trittbrettfahrer, auch hierzulande, die mit solchen Stellungnahmen gerne wie wild wedeln, um den Anschein zu erwecken, irgendjemand Wichtiges habe sich ernsthaft mit der Phobie "Elektrosensibilität" befasst.

In UK hat es bereits g'schnackelt, dort titelt Power Watch: Europe starts to take EHS / ES seriously

Hmm, so wird aus einer kleinen, noch reichlich verwirrten politischen Studiengruppe (Pfadfinder) plötzlich Europa. So etwas ähnliches hatten wir erst vor ein paar Tagen bestaunt.

Der englischen Meldung ist zu entnehmen, etwa 50 Besucher hätten der Anhörung am 4. November beigewohnt. Gut möglich, dass die Zahl stimmt, Brüssel ist ja schließlich kein Dorf, und bei der letzten EHS-"Großdemonstration" in Brüssel waren es ebenfalls 50.

Im englischsprachigen hese-Forum wurde das Event schon Ende Oktober angekündigt. Hoffnungsvoll schrieb dort der Poster aus Belgien:

Which organisations/persons are coming to Brussels for this hearing? It could be interesting to have an (informal) meeting afterwards so that we can get to know each other and exchange some information? Please let us know who would be interested in this!

Irgendeine sichtbare Reaktion auf die freundliche Einladung, gemeinsam ein Bierchen zu vertilgen, blieb freilich aus. Na sowas.

Auch in Tulpenhausen wußte man offensichtlich rechtzeitig Bescheid, dass sich in Brüssel etwas tut, die Information floss über Italien in die Niederlande. Das lässt Netzwerker im Hintergrund erahnen. Nur die Deutschen, die haben mal wieder nichts mitbekommen.

In der Power-Watch-Meldung heißt es weiter:

The idea of the hearing was apparently their own, submitted by Bernardo Hernández Bataller.

Da schau her, ein Spanier soll den Ausschuss also auf die schiefe Bahn gebracht haben! Und wer hat, wenn das stimmt, diesen Mann in Marsch gesetzt? Leider ist meine Mittagspause rum, so dass ich Señor Batallers Spuren im www nicht nachgehen kann. Vielleicht heut' Abend.

Mahlzeit!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Brüssel, EWSA, Bataller


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