Prof. Richter: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 07.05.2014, 00:40 (vor 3662 Tagen)

Prof. Karl Richter war als Mobilfunkgegner aktiv, lange bevor er die sogenannte Kompetenzinitiative ins Leben rief. Die Dramatik war ihm aber schon damals ans Herz gewachsen, wie sich unschwer am Titel eines seiner Werke vom Oktober 2006 erkennen lässt: Mobilfunkpolitik im Urteil ihrer Opfer - 33 saarländische Bürger und Bürgerinnen bitten die EU um Hilfe (PDF, 11 Seiten, saarländisch). Die "Opfer" bitten nicht ihren Bezirksausschuss um Hilfe, einen Stadtrat, den Bürgermeister, einen Landtagsabgeordneten, den Ministerpräsidenten des Saarlandes oder die Bundeskanzlerin, sondern gleich die EU. Das war mMn ein taktischer Fehler, sich auf belangloser kontinentaler Ebene aufzuhalten, statt gleich die UNO in Zugzwang zu bringen. Im Stil des Titels ist auch der Inhalt des PDFs. Wer es liest erlebt als Mobilfunkgegner einen Schnellkurs in Desillusion und als Skeptiker die Gewissheit, dass die Anti-Mobilfunk-Szene mit dem gegenwärtigen Personal auch in 100 Jahren noch nicht dem Sandkasten hinter sich gelassen hat, in dem sie heute so lustvoll gräbt und prachtvolle Kulissen baut.

Über die am Ende des PDFs erkennbare auffällige Clusterbildung bei den 33 "Opfern der Mobilfunkpolitik" will ich mich jetzt gar nicht auslassen, obwohl auch dies sicher eine interessante Analyse wäre. Nein, mir geht es nur um das Ehepaar, das in 66424 Homburg in der Heinrichstrasse 17 wohnt. Um die Leute nicht bloß zu stellen, erwähne ich deren Namen nicht.

Und jetzt machen wir zusammen einen Zeitsprung zurück in den Juli 2005. Damals erschien das erste Anti-Mobilfunk-Buch des Literaturprofessors, ich haben es im IZgMF-Forum treu ergeben der Leserschaft vorgestellt. Richter klagt darin, das sei nur am Rande angemerkt:

Die Familie des Autors dieser Zeilen hatte hier seit Jahrzehnten eine neue Heimat gefunden - der wir inzwischen so oft wie möglich wieder entfliehen müssen, weil wir anders die Nachbarschaft von über zwanzig Antennen gesundheitlich nicht aushalten.

Hört sich schlimm an. Doch so schlimm kann es nicht sein. Denn seit Erscheinen des Buches sind bald neun Jahre ins Land gezogen - und dennoch wohnt Richter noch immer in der Preußenstraße 11 von St. Ingbert, die auch schon 2005 sein Zuhause war. Mit dem Verzicht auf den ultimativen Schritt zur Lösung des subjektiv empfundenen Problems ist der Professor jedoch kein Einzelfall, wie z.B. hier und dort nachzulesen ist.

Sodalla, damit sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, der Sack kann zugemacht werden:

Richters Buch ist auch bei Amazon gelistet und wer hier regelmäßig mit liest, der weiß schon was jetzt kommt. Bei Büchern von Anti-Mobilfunk-Autoren ist es immer vergnüglich, sich die Rezensionen genauer anzusehen, denen in aller Regel die Begeisterung über das besprochene Werk aus den Zeilenzwischenräumen tropft. So nimmt es nicht wunder, dass Richters Buch zwar nur eine einzige Besprechung (im September 2005) erfahren hat, diese ihm aber volle Punktzahl schenkt.

Pointe 1 entdeckt, wer den Namen der Rezensentin mit dem der beiden Opfer in der Heinrichstrasse 17 zu Homburg vergleicht.

Pointe 2 entdeckt, wer sich gewahr wird, dass das, was die Rezensentin hinter ihrem Namen in Anführungszeichen nennt, ein Rufzeichen ist, genauer ein Amateurfunk-Rufzeichen. Die Rezensentin ist tatsächlich im Besitz einer (alten) C-Lizenz. Sie emittiert bei der Ausübung ihres Hobbys also eben das, wovon Prof. Richter blind überzeugt ist, es mache ihn krank. Wieder so einer dieser Widersprüche, die sich beim Betrachten der Anti-Mobilfunk-Szene regelmäßig auftun wie Abgründe. Warum die Rezensentin ihr Rufzeichen ausgerechnet bei dieser Rezension nennt, nur sie kann uns das erklären. Vielleicht wollte sie damit "Spaß" signalisieren. Denn spaßig ist auch ihre Rezension, die mit dem tatsächlichen Inhalt des Buches so wenig zu tun hat, wie der Saarländer mit dem Verständnis der Mobilfunktechnik.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
BI, Richter, Druck, Drama, Rezension, Bezirksausschuss, Saarland, Auszug, Alarmist, Sumpf, Cluster, Rückschau, Verführung, Goethe-Experte, Nachbarschaft, Ingbert, Erwartung, Rufzeichen


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