Kann denn Aktienbesitz Sünde sein? Kommt drauf an! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 04.05.2012, 01:30 (vor 4819 Tagen) @ Doris

Sie machen die Vertrauenswürdigkeit von Dr. Anthony Swerdlow daran fest, dass er und seine Frau Aktien von Telcos halten? Das wäre dann aber reichlich dünn, zumal das "Geheimnis" aller Voraussicht nach von den Swerdlows selbst preis gegeben wurde. Das wiederum finde ich ehrlich und unbedenklich.

Ehrlich ist nicht gleich unbedenklich.

Halten wir doch mal die Fakten fest:

<Hier> erfolgte im März 2011 Anthony Swerdlows Selbstauskunft über den Aktenbesitz.
Und <dort> schlachtet einer diesen Hinweis in bekannter Art und Weise aus.

Diese Methode, die dahinter steckt, ist mir inzwischen sehr vertraut: Kannst du deinen Gegenspieler nicht sauber und fair vom Ball trennen, dann musst du eben foul spielen. Der Zweck heiligt die Mittel.

Die Methode wird seit Jahren auf mich selbst angewendet indem ohne den geringsten Hinweis oder Beweis ins Blaue hinein behauptet wird, ich bekäme für meine Kritik an den Kritiker Geld aus der Mobilfunkindustrie. Auf diese Weise, so das Kalkül, wird dem "Spatenpauli" von den lieben Mitstreitern gar nichts mehr geglaubt.

Anderes Beispiel: Prof. Lerchl macht aus freien Stücken hier im Forum öffentlich, dass ihm die Teilnahme an der IARC-Arbeitsgruppe verweigert wird. Einigen seiner Gegner hat diese Informationen enorme Hormonausschüttungen beschert, die Szene hat sich vor lauter Geifern mehrfach überschlagen, Diagnose-Funk beeilte sich mit einem Extrablatt. Alles das hatte nur ein Ziel: In die Integrität des unbequemen Lerchl Löcher stanzen, denn fachlich schaffen ihn seine Gegner nicht. Wie bei den Swerdlows ist es auch bei Lerchl erst die eigene Transparenz gewesen, die Mobilfunkgegner in den Sattel geholfen hat. Ein grobes Foul sehe ich darin, dass die Gegner die Selbstauskunft nicht einmal anerkennen, sondern häufig so tun als wären sie es gewesen, die ein "dunkles Geheimnis" aufgedeckt hätten.

Die Liste der Beispiele ließe sich mühelos fortsetzen: Repacholi, Bernhardt, Röösli, Silny, um nur einige zu nennen: Sie alle wurden Ziel von persönlichen Angriffen und Unterstellungen, mit denen die Wirkung der Leute geschmälert werden sollte.

Auch den "Skandal" um Anders Ahlbom rechne ich dazu, sein Vergehen, das ihm die Teilnahme an der IARC-Arbeitsgruppe gekostet hat, ist mMn emotionslos betrachtet doch eher ein Bagatelldelikt gewesen.

Der Trick mit den "Skandalnachrichten" ist zwar steinalt, funktioniert aber noch immer wie geschmiert. Die Strippenzieher und Meinungsmacher in der E-Smog-Szene wären ohne diesen Trick ziemlich aufgeschmissen, denn mit belastbaren Fakten tun sie sich seit jeher schwer.

Zurück zu den Swerdlows.

Ihre Recherche zu Interessenkonflikten in Ehren, ich möchte folgendes aber nicht ganz außer 8 lassen: Es ist doch sicher unstreitig eine Frage der Quantität des Aktenbesitzes, ob die Swerdlows angreifbar sind oder nicht. Was, wenn die nur ein paar Aktien haben, so wie der Deutsche Michel sie auch hat? Oder sündigen die Swerdlows schon aus Prinzip, wenn sie nur je 1 Aktie haben? Klar, wer Swerdlow was ans Zeug flicken möchte, der könnte dies so sehen - ich find's nur absurd. Oder was, wenn die Swerdlows ihre Telco-Aktien z.B. im Mai 2011 abgestoßen haben?

Niemand, der den Aktienbesitz der Swerdlows im www als üble Sache geißelt, hat sich die Mühe gemacht, das Pärchen mal zu befragen. Wozu auch?! Um Anthony Swerdlows Integrität zu schaden genügt es völlig, die Selbstauskunft des Wissenschaftlers auszuschlachten. Bei Lerchl war es 2011 nicht anders: Diagnose-Funk hielt es nicht für nötig, in Sachen "Brennpunkt" wenigstens mal den Kontakt zu suchen. Ich finde das richtig erhellend, denn es zeigt deutlich, dass dieser Verein kein Interesse an ausgewogener Berichterstattung hat.

Der einzige Weg zur Klärung führt nicht über Deklarationen zu Interessenkonflikten, sondern über eine Selbstauskunft der Swerdlows. Erst dann lässt sich aus meiner Sicht die Frage, ob deren Aktienbesitz Sünde sein kann, sauber und fair bewerten. Voraussetzung ist natürlich, dass die Wahrheit gesagt wird, wovon ich im Fall der Swerdlows ausgehe, denn ich habe gegenwärtig keinen Anlass, es anders zu sehen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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