Stop Smart Meters - oder: Wie angel ich mir einen Überläufer (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 27.01.2011, 22:51 (vor 4860 Tagen) @ H. Lamarr

Das kann ja heiter werden ...

Und es wird heiter.

Die Smart-Meter-müssen-weg-Bewegung bringt sich allmählich in Stellung, diesmal ist nicht Europa Ausgangspunkt des "Widerstands", sondern Nordamerika. Die Anführungszeichen habe ich gesetzt, weil mMn auch dieser (momentan noch junge) Widerstand wieder nur eine Inszenierung aus geschäftlichen Interessen ist. Immerhin hat die quirlige Baubiologin Cindy Sage Smart Meter inzwischen offiziell zur Gefahrenquelle erklärt. Womöglich sollen damit Umsatzrückgänge im Geschäftsfeld "Mobilfunk-Sendemasten" auf lange Sicht kompensiert werden.

Jüngster Coup der Smart-Meter-Gegner ist das Interview mit einem Überläufer. Der Überläufer stand früher im Dienst von "Wellington Energy" und montierte in Kalifornien Smart Meter von PG&E mit Funkanbindung. Vergangenes Jahr wandte sich der Mann nun angeblich an "Stop Smart Meters" (SSM, nicht zu verwechseln mit SSV), um aus dem Nähkästchen zu plaudern was er denn bei seinen Montagen im Raum San Franzisko so alles erlebt hat.

Das Ganze ist nachzulesen ohne Netz und doppelten Boden bei SSM auf der niegelnagelneuen Seite Interview with the Wellington Energy Whistleblower.

Den Haken an der Geschichte muss man nicht lange suchen. Der Mann tritt dort anonym auf. In Anbetracht selbst erlebter Verlogenheit in der Szene der Sendemastengegner und in Anbetracht der regen Geschäftsinteressen, die sich mit ein bisschen Übung mühelos im Umfeld von EMF-Aktivisten feststellen lassen, kann es sich bei der ganzen Geschichte leicht um eine frei erfundene Geschichte handeln, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und kein Außenstehender kann z.B. wissen, ob der Mann, so es ihn wirklich geben sollte, nicht gefeuert wurde, und jetzt aus Rache seinem ehemaligen Arbeitgeber Schaden zufügen möchte. Nicht wenige Sendemastengegner glauben bekanntlich fast alles blind, was man ihnen auftischt, warum sollte es bei Smart-Meter-Gegnern anders sein.

Geschichte vom SSK-Überläufer
Vor knapp zwei Jahren geisterte auch hierzulande die "Story" von einem Überläufer durch Insiderkreise, ein Überläufer, der sich von der SSK auf die Seite der Mobilfunkgegner geschlagen haben soll. Da bleibt einem im ersten Moment schon mal die Luft weg. Auch im zweiten. Irgendwann später aber wurde dann langsam klar: Es handelte sich mitnichten um ein SSK-Mitglied, sondern "nur" um jemanden, der mit einem SSK-Ausschuss assoziert war, und der sich an einer fixen Idee festgebissen hatte, die gut und gerne auch von einem fanatischen Mobilfunkgegner hätte kommen können.

Das Intermezzo des Mannes in der Szene der Gegner war freilich nur von kurzer Dauer, inzwischen ist er längst nicht mehr Gesprächsthema. Damals aber, als er noch als "richtiger" SSK'ler galt, war sogar eine internationale Großveranstaltung im Gespräch (Mobilfunkgegner-Kongress), auf der als Höhepunkt der Überläufer hätte präsentiert werden sollen. Einsetzende Ernüchterung, der Überläufer soll der Esoterik gegenüber irritierend aufgeschlossen sein, setzte den hochfliegenden Plänen ziemlich schnell ein Ende.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Anonym, Smart-Meter


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