Interphone-Ergebnisse: BfS rät weiterhin zur Vorsorge (Allgemein)

Gast, Mittwoch, 19.05.2010, 10:21 (vor 5307 Tagen) @ Alexander Lerchl

Am 18. Mai 2010 wurden erste zusammengefasste Ergebnisse aus der INTERPHONE-Studie über möglichen Langzeitfolgen der Mobilfunknutzung veröffentlicht. Der Auswertung zufolge konnte kein erhöhtes Risiko von Hirntumoren durch Handynutzung nachgewiesen werden. Damit bestätigt die Studie die Ergebnisse des vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) durchgeführten Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms. Es hatte gezeigt, dass es innerhalb der gültigen Grenzwerte keine Hinweise auf eine schädigende Wirkung des Mobilfunks gibt.

Die nun vorliegende Studie kann jedoch nicht alle offenen Fragen hinsichtlich der Langzeitnutzung des Mobilfunks beantworten. Das BfS sieht daher – wie auch die Autoren der INTERPHONE-Studie – für die Langzeitnutzung und für mögliche Auswirkungen auf Kinder weiterhin Forschungsbedarf. Das BfS empfiehlt als Vorsorgemaßnahme, die individuelle Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten. Das heißt zum Beispiel, mit dem Festnetztelefon statt dem Handy zu telefonieren oder ein Headset zu benutzen. Dazu hat das BfS Empfehlungen im Internet veröffentlicht.[Anm. Poster: Empfehlungen sind keine Warnungen].

[...]

Das BfS sieht auf Grund der Ergebnisse der INTERPHONE-Studie keinen Grund, von seinen bisherigen Bewertungen möglicher gesundheitlicher Risiken des Mobilfunks und seinen Empfehlungen zur Vorsorge abzurücken. So stellte das BfS bereits im Abschlussbericht zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm fest, dass die möglichen Auswirkungen einer intensiven und lang andauernden Handynutzung sowie die Wirkungen auf Kinder – die zum Einen besonders empfindlich sein können und zum Anderen wesentlich länger als die heutigen Erwachsenen Handys nutzen werden – noch nicht ausreichend erforscht sind und weitere Untersuchungen dringend erforderlich sind. Dies wird durch die Ergebnisse der INTERPHONE-Studie nachdrücklich bestätigt. Zudem ist bei der Bewertung der Ergebnisse zu berücksichtigen, dass sich bei zwar sinkenden Strahlungswerten der Handys der Gesamtumfang der Handynutzung in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat. Eine ausführliche Bewertung der Ergebnisse der INTERPHONE-Studie ist derzeit in Arbeit.

Zur kompletten Stellungnahme des BfS


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