Grenzwertsenkungen nützen dem Handytelefonierer (Allgemein)

Fee @, Donnerstag, 15.10.2009, 20:48 (vor 5517 Tagen) @ Doris

So nach und nach fange ich an, den Gedanken der Grenzwertsenkung nicht mehr ganz so scharf abzulehnen.

Zu dieser Erkenntnis bin ich schon vor geraumer Zeit gekommen. Und zwar aufgrund der unzähligen Diskussionen, dass eine Basisstation nahe zum Handytelefonierer muss und genau dies geschieht ja durch Grenzwertsenkungen.

Denn mit 139 zusätzlichen Antennen ist das Netz im kleinen Liechtenstein vermutlich das dichteste der Welt und der tatsächliche Nutzen sind nicht die ollen maximal 0,6 V/m, von denen alle reden, sondern die kurzen Distanzen zwischen BTS und Handys. Das heißt: Die Funkfeldbelastung durch Handys nimmt im Ländle deutlich ab. Und das wiederum ist kein Unfug, wie dieser eher irrelevante BTS-Grenzwert, sondern eine konkrete Vorsorgemaßnahme für Handy-Vielnutzer.

Die armen Handy-Vielnutzer, für die muss unbedingt bessere Vorsorge gemacht werden. Für die ES dagegen gibt es nicht einmal Schutzzonen, die gerade wieder in Baden-Württemberg abgelehnt wurden mit Begründung der untauglichen ES-Studien.

Sozusagen von hinten durch die Brust ins Auge lässt sich der Grenzwertsenkung so doch noch etwas Positives abgewinnen, vorausgesetzt, das Gutachten mit den +139 Antennen wird auch umgesetzt und Liechtenstein wird nicht vom Ausland aus versorgt, dann wäre es nämlich kontraproduktiv und genau andersherum, dann wären die Handy-Nutzer die Dummen.[/i]

So ein Pech aber auch, die armen sind ja meistens so dazu gezwungen, mit ihrem unnötigen Bla Bla überall z.B. im OEV andere zu nerven und den Betroffenen die Fahrten zu vermiesen bis zu verunmöglichen.

In Liechtenstein kann es womöglich so ausgehen, was ich jedoch mittlerweile fast bezweifle. Ich denke da geht es um Druck ausüben seitens der Netzbetreiber. Denn für die wird es eine teure und in deren Augen unnötige Investition. Den Sinn der Grenzwertsenkungen für Basisstationen habe ich für mich erkannt bei den Diskussionen um Belgien (was ja noch nicht endgültig geklärt ist). Denn während in Liechtenstein die Netzbetreiber von Anfang ja eher damit drohten, dass sie sich aus Liechtenstein zurückziehen werden, kamen bei der Diskussion um Belgien die zusätzlichen Antennen ins Spiel. Und in der Schweiz werden momentan dieselben Diskussionen geführt, da dort auch 2000 ? weitere Antennen installiert werden sollen und in einem Interview ein befragter Netzbetreiber dies eben mit den niedrigen Grenzwerten in der Schweiz begründet.
Grenzwertsenkung bedeutet Verdichtung des Netzes und dies wird zum Vorteil des Handytelefonierers. Zu diesem Thema habe ich vor ein paar Wochen im Gigaherz schon diskutiert.

Und in dieser Frage werden wir in 100 Jahren nie einig werden.

Ein Beitrag von Herrn Jakob, weshalb die 10 x besseren Grenzwerte der CH samt der Begründung, weshalb es 2000 neue Antennen benötige, Mobilfunkpropaganda ist:
siehe http://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?t=21906&highlight=grenzwerte

Die große Frage lautet, wie gehen Sendemastverhinderer mit dieser Sache um. Das sind auch diejenigen, die gleichzeitig Grenzwertsenkungen fordern. Ich befürchte, die hegten die Hoffnung, dass dadurch die Mobiltelefonie sehr stark eingeschränkt werden wird.

Es wäre ja so schade, wenn zusätzlich zu GSM und UMTS nicht auch noch Long Term Evolution hinkäme und keine neuen Frequenzen versteigert würden.

Mastenverhinderer und Grenzwertsenkungsforderer müssten eigentlich verfeindet sein oder aber unwissend.

"Der Mast muss weg" muss wohl neu überdacht werden, wenn die erfolgreich sind mit "Runter mit den Grenzwerten" ;-)

Wie sich das auf das Geschäft und auch auf das Verhältnis zu den Baubiologen auswirken wird, die mit denen ja auch in einem Boot sitzen, das ist wiederum eine interessante Frage. Denn strenggenommen könnte dieser errungene Sieg teuer werden. Denn durch Verdichtung des Netzes haben sicherlich ein paar Leute mehr eine Belastung in ihren Räumen die wohl immer über dem baubiologischen Wert liegt.

Netzverdichtung bedeutet, mehr Leute haben Belastung, wenn auch geringe. Aber sie liegt immer über dem baubiologischen Wert.

D.H. es gibt noch weniger Orte, wo Betroffene noch menschenwürdig leben können.

Tags:
Baden-Württemberg


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