Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 18.01.2009, 14:50 (vor 5548 Tagen) @ KlaKla

Quelle: FGF Newsletter 02/2009

In der FGF-Meldung ist noch dieser Link mit dabei.

Und dort liest dann der verblüffte spatenpauli:

Das EU-Parlament hat im September die Minister der Mitgliedsstaaten aufgefordert, strengere Grenzwerte für Handystrahlung einzuführen.

"Die Minister der Mitgliedsstaaten" ist zwar eine ziemlich schräge Formulierung, die wegen ihrer Schräge vermutlich aus einer allzu wörtlich genommenen Übersetzung aus dem englischen resultiert, aber immerhin: Die Botschaft ist klar und deutlich. Und schlicht: falsch!

Machen wir einen kleinen Exkurs zur Quelle, zur Original-Pressemeldung des Europaparlaments (EP) vom September 2008:

Tatsächlich steht dort klar und deutlich: Das EP fordert die Mitgliedstaaten und die EU-Kommission zudem auf, angemessen auf die neuen, durch den Klimawandel verursachten Bedrohungen, wie das zunehmende Auftreten neuer Viren und bisher unbekannter Krankheitserreger, zu reagieren.

Toll, was? Gut gemacht, Jungs - aber was hat das mit Handystrahlung zu tun? Nix!

Zur Handystrahlung findet sich in der Pressemeldung keine Forderung an die Minister der Mitgliedsstaaten. Vielmehr stellt das EP lediglich fest, dass aus seiner Sicht die Grenzwerte für die Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern (0 Hz bis 300 GHz) "nicht mehr aktuell" sind, da sie seit 1999 nicht mehr angepasst wurden.

Toll, was? Nee, eigentlich nicht. Warum nicht? Darum!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Verdrehung, EU, Europaparlament, Falschmeldung


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