Und wo bitte ist der Widerspruch? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.08.2008, 23:12 (vor 5975 Tagen) @ krause99

2. Aber Ihre Messwerte darf man nicht verallgemeinern.

Am Wochenende werde ich noch einmal messen und dann darauf achten, dass der Router viel zu tun hat. Die Messwerte werde ich dann hier einstellen, gut möglich, dass diese - wie Kuddel schon geschrieben hat - höher ausfallen. Wir werden sehen.

Ich behaupte jetzt (nicht wissenschaftlich fundiert ;-)), wenn sich in einer bestimmten Personengruppe die Ausläufer dieser zwei Glockenkurven ungünstig treffen, so haben wir die Betroffenen vor uns, die unter - subjektiv zu starken - EMF leiden. Und zu diesen zähle ich pauschal alle Kinder für die Sie hier Entwarnung geben wollen. Die sitzen stundenlang in der Schule und zu Hause in diesen Feldern.

Wie kommen Sie darauf, dass Kinder in Schulen unter W-LAN-Befeldung "leiden"? Ja, einige ES leiden eigenen Aussagen zufolge bei schwacher Befeldung, aber jetzt sind Sie es, der Schulkinder zu ES verallgemeinert. Dies aber ist unzutreffend, elektrosensible Kinder sind noch viel seltener als elektrosensible Erwachsene. Mir ist kein einziger Fall eines ES-Kindes bekannt, es sei denn, auch die Eltern sind ES. Also: Ich behaupte, kein Kind leidet in Schulen oder zuhause unter W-LAN. Da gehen die Kritikerpferde mit Ihnen durch. Vielmehr besteht bei den Kritikern die Befürchtung, dass die Kinder unter der EMF-Einwirkung krank werden könnten und deshalb gibt es die Vorsorgeforderungen. Und wenn meine zweite Messreihe nun drastisch höhere Werte ergibt, dann bin ich auch bei der Vorsorgeforderung wieder mit dabei.

Ein wichtiger Punkt ist aber weiterhin unklar: Wie nutzen denn nun Schüler im Unterricht W-LAN: körpernah mit dem Notebook auf dem Schoß (glaub' ich eher nicht) oder in Form von Notebooks/Desktops auf Arbeitstischen? Die Belastung ist in beiden Fällen stark unterschiedlich. Allein schon durch die "richtige" Aufstellung lässt sich die EMF-Belastung durch den W-LAN-Client auf Werte unter 0,5 % des Grenzwerts senken (siehe auch hier).

Im Mittel kamen 4 mW/qm bei mir an.

Aha, wieder ein Peaker! ;-) Bei moderneren Notebooks lässt sich W-LAN mMn immer abschalten. Allerdings muss man dazu - wie in meinem Fall (Siemens Esprimo Mobile) - auch schon mal eine im spindeldürren Handbuch nicht dokumentierte Funktionstaste drücken, deren Bedeutung allein am Tastensymbol zu erraten ist.

ich beziehe mich auf das Info-Blatt (2008): Moderne Kommunikationstechnologien - Bluetooth und WLAN", BfS, Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Dirk Daiber.
Unter der Überschrift: Vorsorge und Empfehlungen schreibt er u.a. Zitat: ...Bevorzugen Sie herkömmliche Kabelverbindungen, wenn auf den Einsatz von Bluetooth und WLAN verzichtet werden kann.... Zitatende. Sie können mir natürlich jetzt vorwerfen, dass da weder etwas von "Kindern" noch von "Warnen" steht. OK, ich zähle halt 1 und 1 anders zusammen als Sie.

Und auch das BfS zählt anders, denn auf der selben BfS-Seite, auf der ich das Zitat von Dr. Daiber gefunden habe, schreibt das BfS locker flockig:

Werden die Grenzwerte eingehalten, gibt es nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft keine Nachweise, dass hochfrequente elektromagnetische Felder gesundheitliche Risiken verursachen.

Der Halb-Fisch-halb-Fleisch-Kurs des BfS ist ja nun nicht gerade neu und vielfach kritisiert worden. Einigen wir uns vielleicht darauf, dass das BfS nicht zum Kronzeugen taugt, weder im Sinne der Warner, noch im Sinne der Entwarner.

Zu Ihrer 3. Frage, Antwort 1 und 2 einbeziehend: Woher sollten Sie auch solche Studien kennen, gibt es ja noch nicht einmal wirkliche Langzeitstudien zum Thema Handy und das ist ja schon ein paar Tage länger im Einsatz. Aber genau deshalb würde ich hier ebenfalls keine Entwarnung ins Forum setzen.

Oooch, ich dachte überhaupt nicht an Langzeitstudien, auch konsistente Ergebnisse von Kurzzeitstudien würden mich schon interessieren. Übrigens gibt es durchaus Langzeitstudien, durchgeführt an Ratten und z.B. über mehrere Generationen hinweg, die allerdings auch keine alarmierenden Resultate zeigten. Die Quelle dafür habe ich jetzt leider nicht zur Hand, beim DMF oder im EMF-Portal werden Sie aber mit Sicherheit fündig.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Kinder, Vorsorge, BfS, Notebook


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