Hochspannung lässt Weizen kalt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 05.07.2008, 19:18 (vor 6014 Tagen)

In den vergangenen Wochen war ich außerhalb von München beschäftigt. Auf dem Weg dorthin kam ich täglich an einem großen Weizenfeld vorbei, das direkt unter einer Hochspannungstrasse liegt und auch weit darüber hinaus reicht. Das Besondere an diesem Feld ist seine großflächige Gleichmäßigkeit. Sollte die Hochspannung sich also irgendwie auf das Wachstum der Gräser auswirken - auch nur schwach - so müsste dies in der Fläche deutlich sichtbar werden. Eine Farbveränderung oder kürzere Halme z.B. wären sicherlich schnell zu erkennen. Das Feld aber sieht unter und neben den Hochspannungsleitungen exakt gleich aus, ich konnte nicht die geringsten Abweichungen zwischen diesen beiden Zonen erkennen. Eine elektrische Feldstärke von schätzungsweise 4500 V/m und eine magnetische Flussdichte von vielleicht 20 µT scheinen dem Weizen direkt unterhalb der Trasse wurscht zu sein, er wächst dort nicht anders als in der schwächer oder gar nicht belasteten Zone.

Die folgenden Fotos wurden alle direkt unterhalb der Hochspannungsseile, also ohne seitlichen Versatz, gemacht.

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Bei EMF und Pflanzen fällt mir als erstes Dr. Volker Schorpp ein, der sich bekanntlich intensiv mit der Frage beschäftigt, ob die Funkfelder von Sendeantennen Bäume schädigen können. Also schickte ich ihm die hier gezeigten Fotos und bot ihm an, die Bilder zu kommentieren, was er dann auch mit folgender Kurzantwort tat:

Die Hochspannungsleitungen erzeugen niederfrequente Felder (elektrische und magnetische). Den Einfluss solcher Felder auf das Wachstum von Pflanzen habe ich weder ausgiebig recherchiert noch selbst untersucht und will deshalb nichts zu den Bildern sagen.

Grundsätzlich jedoch lässt sich aus der Tatsache, dass ein Raucher bis ins hohe Alter kein Krebs bekommt nicht ableiten, dass Rauchen kein Krebs verursacht. Das heißt, wenn es irgendwo HV-Leitungen gibt, entlang denen sich das Wachstum von Pflanzen offensichtlich oder nachweislich anders verhält, so sind die co-kausalen Bedingungen herauszufinden.

Ich beschränke mich derzeit auf Wirkungen von Hochfrequenzfeldern auf Pflanzen. Dass z.B. UKWellen das Teilungswachstum von bestimmten Pflanzen beeinflussen ist schon vor 1950 bekannt und mehrfach bestätigt. Man sah diesen Effekt industriell positiv im Sinne größerer Erträge.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hochspannungstrasse, Bild, Baum, Schorpp, Pflanzen


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